Jeder hat doch diese ein, zwei Rapalben im Schrank, die einen umgehauen und geprägt, inspiriert und nicht mehr losgelassen haben; diese ein, zwei HipHop-Platten, die aus unerfindlichen Gründen szeneintern kaum Beachtung fanden, die einem persönlich jedoch mehr bedeuten als das eigene Leben. Um genau diese Art Alben soll es hier gehen. Um zwanzig verlorene Deutschrap-Schätze.
Die Überlegung, uns für die aktuelle Ausgabe mit den zwanzig meistunterschätzten Deutschrapalben zu beschäftigen, führte redaktionsintern schnell zu hitzigen Diskussionen: Ab wann gilt eine Platte als unterschätzt? Was sind die Kriterien dafür? Wer bestimmt das (außer uns, natürlich)? Einen Konsens fanden wir nicht. Also fragten wir erst mal im Kreise der JUICE-Autoren nach den ihrer Meinung nach meistunterschätzten Platten – und hatten am Ende eine Liste im unteren dreistelligen Bereich zusammen. Das verdeutlichte uns: Ob eine Platte als unterschätzt empfunden wird, bemisst sich nur bedingt an vermeintlich zählbaren Kriterien wie Verkaufszahlen, das Urteil ist vor allem eins: zutiefst subjektiv.
Ob ein Album als ‚unterschätzt‘ empfunden wird, bemisst sich nur bedingt an Kriterien wie Verkaufszahlen. das Urteil ist vor allem: subjektiv.
Für die nun folgende Liste haben wir in diversen Redaktionssitzungen zwar in der Folge versucht, Deutschrapalben zusammenzutragen, denen wir das Attribut »unterschätzt« ohne zu zögern ans Revers heften können, doch unsere Auswahl soll keinesfalls als in Stein gemeißelt gelten oder Allgemeingültigkeit beanspruchen, sondern zu Diskussionen anregen, Neugierde wecken und auf ein paar fast vergessene Kleinode aus den eigenen Rap-Reihen aufmerksam machen. Zumal: Die Liste unterbewerteter Lieblingsplatten jedes einzelnen von uns sieht vollkommen anders aus – weshalb wir unsere ganz persönlichen Top Ten zum Thema auch noch abgegeben haben.
Wie hat der unterschätzte Lakmann doch mal so schön gesagt: »Wir haben keinen Erfolg, denn uns fehlt das Kalkül/Dafür ist Rap bei uns ein Lebensgefühl.« Word.
