Alles Gude: Die spannendsten Newcomer des Rhein-Main-Gebiets // Feature

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Das Frankfurter Blend Festival bringt seit 2018 guten Rap und frische Newcomer aus der Rhein-Main-Region auf die Bühne. Till Wilhelm war für uns beim Winter-Special in Mainz, um herauszufinden, was die junge Szene in Südhessen ausmacht – und wen man dort kennen sollte.

Wer an diesem Samstagvormittag die Regionalbahn zum Mainzer Hauptbahnhof genommen hat, war wahrscheinlich auf dem Weg ins Alte Postlager, Schauplatz des BLENDxSXT-Festivals. Dort wurde nicht nur gesprüht, geskatet und geschwatzt, es hagelte auch Gigs von Größen wie Retrogott, OG Keemo und Mädness.

Das wahre Highlight war allerdings das Get-Together der jungen Szene aus dem Rhein-Main-Gebiet. Da wären zum Beispiel SexDrugsSwitchKickflips aus Mainz, eine zehnköpfige Crew, die den Beatfloor mit einem ebenso chaotischem wie smoothem Set auf Links gedreht hat. Die Frankfurter Szene konnte sich in der großen BLEND Cypher präsentieren, dabei standen unter anderem Gianni Suave, der Para Yok Mob, PZK aka Pilzkultur, die Dilla-meets-Soul-Sängerin Yasmin und Rewe City Crime Boys-Member Toni Dancehall auf der Bühne.

Und zum Abschluss des Tages haben die DJs Lathiva, Miss Control und Jenni Yo vom GG Vybe-Kollektiv noch die Aftershow komplett abgerissen. Till Wilhelm hat die sieben Newcomer und Crews interviewt, damit ihr jetzt schon wisst, auf welche Namen und Sounds ihr in den nächsten Jahren setzen solltet. Denn die jungen Leute im Rhein-Main-Gebiet haben frische Ideen und große Visionen.

GG Vybe: »Wir wollen Frauen* die Angst vorm DJing nehmen.«

Erzählt doch mal ein bisschen Grundsätzliches: Wie viele und wer seid ihr? Wie habt ihr euch zusammengefunden?
CVL: Wir sind momentan eine Crew von circa 15 Frauen*, die im Rhein-Main-Gebiet musikalisch zusammenarbeiten. 
Miss Control: Wir haben uns über DJ-Workshops zusammengefunden, die von Nikki On Fleek geleitet wurden. Wir haben dann ein Kollektiv mit einigen Teilnehmerinnen gegründet, und verfolgen das Ziel, die Female DJ-Szene zu pushen und sichtbar zu machen. Dabei möchten wir auch in Hintergrundrollen arbeiten, als Bookerinnen und Veranstalterinnen.
CVL: Es geht auch darum, einen Safe Space zu schaffen, in dem sich Frauen*, die sich am DJing probieren wollen, gut aufgehoben fühlen. Wir wollen Frauen* die Angst vorm DJing nehmen.

Hattet ihr große Probleme, als weibliche DJs in der Szene Anerkennung zu bekommen?
CVL: Klar, aber auch dafür ist GG Vybe gut, weil wir uns innerhalb der Gruppe über negative Erfahrungen austauschen können. Wir spielen alle unterschiedliche Musikstile, aber wir erleben die gleichen Probleme in der Clubszene.
Miss Control: Wir haben zum Glück auch viele gute Erfahrungen gemacht mit Freunden und Bekannten, die sehr supportive sind und bei denen man sich Hilfe holen kann.

GG Vybe

Gab es in Deutschland Vorbilder für das, was ihr macht?
Lathiva: Für Nikki On Fleek war die Leipziger Crew G-EDIT ein großes Vorbild, viele von uns schauen auch auf zu den Berliner Hoe_Mies.
CVL: Außerhalb von Deutschland gibt es auch noch Bossy LDN aus dem UK und Chica Gang aus Spanien. 
Jenni Yo: International gibt es auch extrem viele Frauen* in der Turntable-Szene, die bekommen oft nicht so viel Aufmerksamkeit, waren für mich aber sehr inspirierend. 

Was steht bei euch als nächstes an?
Lathiva: Es wird erstmal natürlich weiterhin viele schöne Partys von uns geben. Weil uns aber auch alle ein gesellschaftliches Engagement eint, möchten wir den musikalischen Aspekt in Zukunft stärker mit kulturpolitischer Arbeit verknüpfen.

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