Als im Jahr 1999 der erste Teil der Basketball-Simulation NBA 2K erschien, war noch nicht abzusehen, dass sie über die Jahre zu einer der erfolgreichsten und realistischsten Computerspielserien der Welt werden würde. Bevor nächste Woche der neue Teil »NBA 2K19« erscheint, blicken wir noch einmal zurück auf zwanzig Jahre »NBA 2K«-Geschichte.
Bang The Ball
Man erzählt sicher nichts Neues, wenn man noch einmal die enge Verknüpfung von Basketball mit der HipHop-Kultur betont – ein Umstand, dem auch die »NBA 2K«-Serie im Laufe ihres 20-jährigen Bestehens stets eindrucksvoll Tribut gezollt hat. So wurde jedes Spiel mit einem eigens zusammengestellten Soundtrack aufgewertet; mit Songs, von denen zwar nicht alle Raptracks waren, doch mit Abstand die meisten von ihnen bestanden vorwiegend aus Rap, Beat und Bass. So lizensierte die Serie einerseits alte Klassiker wie »Sucker MCs« von Run-DMC oder »Scenario« von A Tribe Called Quest, war andererseits aber stets auch am musikalischen Puls der Zeit und wartete mit den neuesten Tracks von Künstlern wie Drake, Skepta oder Kendrick Lamar auf.
Die Macher hatten bereits früh verstanden, dass in der Verknüpfung von Spiel und Musik ein immenses Potenzial lag, und begannen daher bereits bei »NBA 2K7«, exklusiv mit verschiedenen handverlesenen Künstlern zusammenzuarbeiten. Für »NBA 2K7« wurde der komplette Soundtrack daher von Dan The Automator produziert (der unter dem Namen »Dan The Automator Presents 2K7« sogar separat als eigenes Promotion-Tool auf CD veröffentlicht wurde). Für diesen Soundtrack kollaborierte der aus San Francisco stammende Producer mit Szenegrößen wie Mos Def, Ghostface vom Wu-Tang Clan und Lupe Fiasco und stellte so eine Sammlung von 14 Tracks zusammen.
Für »NBA 2K13« konnten die Spielmacher dann einen ganz besonderen Coup landen: Denn kein Geringerer als Jay-Z kuratierte die Songauswahl. Und Jay pickte einerseits Classics, die ihn in seiner Jugend selbst inspiriert hatten wie »I Ain’t No Joke« von Eric B. And Rakim, Golden-Era-Sure Shots wie Mobb Deeps »Shook Ones, Pt. II« oder HipHop-Dauerbrenner wie »The World Is Yours« von Nas. Aber andererseits, und das dürfte einige Leute damals überrascht haben, waren auch Künstler anderer Genres auf dem Soundtrack vertreten, darunter Coldplay und U2 genauso wie Daft Punk und Justice. Ach so, und natürlich steuerte Jigga auch selbst ein paar Tracks bei – Ehrensache.
Game’s Hot
Nachdem »NBA 2K13« nicht nur durch eine gelungene Songauswahl bestach, sondern auch durch den Umstand, Jay-Z zur Mitwirkung bewegt zu haben (was natürlich einen zusätzlichen Promo-Boost bedeutete), setzten die Spieleverantwortlichen den eingeschlagenen Weg für die musikalische Umsetzung weiter fort. Für die Zusammenstellung des Soundtracks von »NBA 2K14« zeichnete in der Folge der für seine Musikaffinität bekannte Cover-Player LeBron James verantwortlich und wartete mit einer interessanten Mischung auf, sodass sich neben Szenegrößen wie Jay-Z, Drake, Eminem, Kanye West und Kendrick Lamar auch erneut Künstler anderer Genres in der Playlist tummelten, darunter Coldpay, Imagine Dragons und, man höre und staune, Phil Collins.
Für »NBA 2K15« konnte man dann Pharrell gewinnen, der geschmackssicher Raptracks à la »Doo Wop (That Thing)« von Lauryn Hill oder selbstproduzierte Großtaten wie Clipse’ »Grindin’« und Snoops »Drop It Like It’s Hot« im wahrsten Sinne des Wortes ins Spiel brachte, seinen ihn definierenden Eklektizismus aber auch durch solche Picks wie »Personal Jesus« von Depeche Mode oder »Suck My Kiss« von den Chili Peppers weiter untermauerte. In der Folge wurden die Soundtracks dann von ganzen Teams kuratiert – »NBA 2K16« von DJ Premier, DJ Khaled und DJ Mustard, »NBA 2K17« wiederum von Noah »40« Shebib, Grimes und Imagine Dragons.
Gonna Make You Sweat
Wenn nun im September mit »NBA 2K19« endlich der lang erwartete neue Teil der Serie, und damit das Spiel zum 20. Jubiläum, erscheint, dann werden die Entwickler wieder einen draufgesetzt haben: noch geilere Grafik, noch realistischeres Gameplay und neue, verbesserte Spielmodi.
Auf dem Cover der Standard-Edition ist diesmal der Grieche Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks zu sehen, auf der aufwändigen Anniversary-Edition hingegen prangt zum zweiten Mal das Konterfei des großen LeBron James, seines Zeichens 14-facher NBA-All-Star, 11-facher-NBA-Auswahlspieler und der wohl dominanteste Small Forward der gesamten Ligageschichte, der aktuell bereits seine 15. Saison spielt. Mit den Worten »Es ist ein tolles Gefühl, auf dem Cover der 20. Jubiläumsausgabe eines Spiels zu sein, das ich schon als Kind geliebt und gespielt habe« soll LeBron die Cover-Ehrung kommentiert haben.
Und mit dem neuen Spiel haben die Entwickler wieder einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. So kann man als Spieler nicht nur das herkömmliche Game zocken, das in Sachen Grafik, Spieltechnik und Wirklichkeitsnähe erneut verbessert wurde, sondern sich auch in die offene Welt des »Viertels« begeben und dort eintauchen oder in »Meine LIGA Online« am eigenen Leib erleben, was es heißt, ein NBA-Franchise zu führen – egal ob es um Gehaltsgrenzen, den Kader oder einen Draft geht.
Bleibt festzuhalten: Auch in seiner 20. Saison weiß »NBA 2K« nach wie vor zu überzeugen – vielleicht sogar mehr denn je. Denn »NBA 2K19« ist wieder einmal das, was man sich von einer geilen Basketball-Simulation erhofft: der ganz große Wurf.
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»NBA 2K19« erscheint am 11. September. Die »Standard Edition« ist erhältlich für PS4, Nintendo Switch, PC und Xbox One, die »Anniversary Edition« für PS4 und Xbox One. Die kostenlose Demo zum Spiel ist ab 31.8. verfügbar.