Galv – B.i.r. 2.0 // Stream
Galv, Technikfetischist und Underground-Soldat, wird oft zu Unrecht in die öde Boom-Bap-Rap-Ecke für ältere Tapefabrik-Semster gestellt. Denn was Gavino Crabu seit vier Alben auf seinen Solopfaden hinterlassen hat, ist zwar durchweg sozialisiert mit kulturhistorischen Rap-Ansprüchen, balanciert allerdings auch immer mit Experimentiergeist an der Grenze zwischen Sample-Instrumentals, Lo-Fi-Beats oder sogar Phonk. Bestes Beispiel, der Raver-Funk von Grime-Beats des heute gedroppten »B.I.R. 2.0« aus der Maschine von Troky Tork.
Der Benman, Zetta, Young Krillin, Abroo, Alejo – DD-Air // Stream
Ein Untergrund-Zusammenkunft der anderen Art hat sich zusammengetan, um der »DD-Air« eine trappy Hymne zu widmen. Namentlich besteht diese Zusammenkunft aus Young Krillin, Der Benman, Zetta, Abroo und Alejo. Sie rappen über jenen Ort, wo eine Mauer für klare Grenzen sorgt, die Straßen frisch geteert sind, man sich zwischen der Insel Rügen und Plattenbausiedlungen wiederfindet und generell alles ein wenig anders organisiert ist, als im kapitalistischen Westen. Ein Track zwischen ironischer Adaption der DDR und einer etwas ernsthafteren Aufarbeitung der Herkunft der beteiligten Rapper.
Majan – Taxi // Video
Für einen Newcomer steht Majan schon verdammt hoch im Kurs, hat eine Supporttour mit Max Herre hinter sich und dank des Cro-Features auf »1975« bereits Klickmillionen eingesammelt. Doch ist Majan viel zu eigenständig, um nur auf die Starthilfe seiner schwäbischen Kollegen angewiesen zu sein. Bestes Beispiel, »Taxi«. In poppiger Achtziger-Atmo, kreiert von BLVTH und Kilian & Jo, auotunet sich der Schorndorfer durch die Höhen und Tiefen seine Herzschmerzes, auf der Suche nach dem Ausweg. Das tut weh, aber macht auch höllisch Spaß. Auf der heute erschienenen EP »OH« representet das Tuckk-r-up Gang-Mitglied entsprechend emotional, unberechenbar und unkalkuliert zwischen Retrosynths und Zukunftsmusik. Fresh to death.