Stormzy auf hat Geschichte geschrieben. Vergangenes Wochenende stand die Grime-Speerspitze als erster schwarzer britischer Solo-Headliner überhaupt auf dem Glastonbury Festival vor rund 150.000 Besuchern. Das ist insofern erstaunlich, als dass das Festival bereits seit 1970 abgehalten wird, es also fast 50 Jahre gedauert hat, bis ein schwarzer Brite die Pyramid Stage als Headliner bespielen sollte. Damit ist Stormzy nun in einer Linie mit Pop-Legenden wie Kanye West, Gorillaz, Bruce Springsteen, David Bowie, The Rolling Stones oder Jay-Z. Geht auch schlechter, wa?
»It’ll go down in history«
Selten um politische und medienwirksame Statements verlegen, hatte der 25-Jährige im Vorfeld und auch im Rahmen seiner Show seinem Unmut über die politischen Zustände des Vereinigten Königreichs Luft gemacht. Zusammen mit dem Publikum rappte er on stage die Line seiner letzten Single »Vossi Bop« etwa, in der es heißt: »I can never die, I am Chuck Norris«, um das darauf folgende »Fuck the government and fuck Boris« vom Publikum vollenden zu lassen. Gänsehaut. Mindestens. Denn Boris Johnson war nicht nur einer der stärksten Brexit-Befürworter, sondern gilt nach dem Rücktritt von Premierministerin Theresa May aktuell als heißester Anwärter für den höchsten Ministerposten des Vereinigten Königreichs.
Stormzys Slot hatte mit Pyroeffekten und Ballett-Einlagen zumindest so einen Impact, dass sich neben etlichen Musiker-Kollegen wie Wiley oder Teilzeit-Hiphopper Ed Sheeran sogar der Parteivorsitzende der Labour-Partei Jeremy Corbyn beeindruckt zeigte und auf Twitter verkündete: »It’ll go down in our country’s cultural history«. Damit hat sich Stormzy unsterblich gemacht, das dürfte als gesichert gelten.
Tonight @Stormzy made history by being the first black solo British headliner at Glastonbury. The performance was political, iconic and the ballet was beautifully powerful. It won’t just go down in Glastonbury history – it’ll go down in our country’s cultural history. #Glasto2019 pic.twitter.com/pmRt5OuqBI
— Jeremy Corbyn (@jeremycorbyn) 28. Juni 2019
Doch auch abseits dieses Auftritts von historischen Ausmaß, brillierte das größte Festival Englands mit einem handverlesenen Line-Up für Rap-Freunde. Neben slowthai, ähnlich wie Stormzy not gerade amsued über die Zustände von UK, glänzten Loyle Carner, Dave, Octavian, Little Simz oder Jorja Smith mit überragenden Performances. Eine Auswahl der besten Auftritte des Glastonbury Festival 2019: