Kollegah veröffentlicht »Monument« mit Features von u.a. Nas und Cam’ron // Stream

-

»Der Don ist back, Monument, Bosslevel historisch«, beendet Kollegah das Intro »Orbit« seines heute erschienenen Albums. Daraus, dass er den Anspruch hatte, gemeinsam mit der US-Producer-Größe Araabmuzik den klassischen Kollegah-Sound in ein modernes Gewand zu verpacken, machte der selbsternannte Boss im Vorfeld kein Geheimnis. Und auch, wenn Kollaborationen mit US-Rappern aktuell keine Seltenheit sind (Gringo, Farid Bang, Ufo361 etc.), sorgt Kollegah dennoch für einen Überraschungseffekt mit Gastbeiträgen der New Yorker HipHop-Legenden Cam’ron und Nas. Letzterer – und so viel Spoiler sei erlaubt – zerlegt den Beat übrigens so ordentlich, wie schon lange nicht mehr. Zusätzlich gibt es den Drittling zu Kolles legendärer Mixtape-Saga »Hoodtape 3«, worauf u.a. Label-Schützlinge Gent, Jigzaw und Seyed sowie Sentino (!) und ein alter Hoodtape-Bekannter namens Prinz Harry aka. Harry Quintana zu Wort kommen.

Die Promophase umfasste neben Dokumentationsfilmen und YouTube-Interviews auch das zugleich ehrenwerte und dennoch provokative Einschmelzen von Kollegahs Echo-Pokal. Aus dem Award sollen Ringe produziert, die fünf Kollegah-Fans für »eine guten Tat« überreicht werden – wenn diese per Video dokumentiert und eingeschickt wird. Letzteres ist ein gutes Beispiel für Kollegahs Aufarbeitung der Antisemitismus-Diskussion. Er hat sich offensichtlich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und stellt fest: »Mir sind Religion und Farbe scheißegal/ Ich war in Auschwitz und pisse auf das Grab von jedem Nazi-General«. Dennoch wird weiterhin provoziert. Mit teilweise fragwürdigen Aussagen in Interviews und beispielsweise – den direkt auf das obere Zitat folgenden – Zeilen »Doch dass man hier keinen Nationalstolz haben darf/ Führt dazu, dass Kids heut Zusammenhalt fehlt wegen dem, was war vor siebzig Jahren«, polarisiert auch der aktuelle Solo-Wurf des Düsseldorfers. Inwiefern Patriotismus mit Integrations- und Bildungspolitik zusammenhängt, erschließt sich allerdings auch nicht nach dem Genuss des zweieinhalbstündigen, nun ja, »Monument« von Album.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein