Kanye meets Kimmel – das gestrige Aufeinandertreffen des Kardashian-Gatten mit dem Late-Night-Talker war nicht ihr erstes. Tatsächlich liegt sogar ein kleiner Beef hinter den beiden. Kimmel hatte vor einigen Jahren in einem Sketch mehrere von Kanyes Antworten aus dessen legendärem BBC-Interview mit Zane Lowe nachgeäfft. Yeezy reagierte empört, setzte zu einem gezielten Twitter-Rant an und forderte Kimmel am Telefon zu einer öffentlichen Entschuldigung auf. Die Episode ist jedoch offensichtlich Schnee von gestern, denn für einen seiner ersten medialen Auftritte (abgesehen von den Listening-Sessions im Rahmen seiner GOOD-Music-Releases) seit dem TMZ-Desaster zog es »Hurricane Kanye« (O-Ton Kimmel) ins auf dem Hollywood Boulevard gelegene Studio der ABC-Produktion.
Nach kurzem Small Talk über die scheinbar magische Wirkung seines letzten Gastgeschenks (einem Paar Yeezys) verliert Kimmel keine Zeit, sich dem sprichwörtlichen Elefanten im Raum zu nähern: Kanyes Sympathien gegenüber Trump. Außergewöhnlich dabei: Kimmels Frage, wieso er im Gegensatz zu George W. Bush (dessen Verhalten während der Nachwehen von Hurrikan Katrina Kanye mit seinem legendären »Doesn’t care about black people«-Zitat scharf kritisiert hatte) davon überzeugt sei, Trump würde sich um das Wohlergehen schwarzer Menschen oder Menschen im Allgemeinen kümmern, bleibt nach einigen Sekunden Bedenkzeit unbeantwortet. Nach einer anschließenden Werbepause wird das Thema nicht fortgeführt.
Abgesehen davon geht’s thematisch hoch her: Yes Vorlieben in Sachen Internetpornografie, seine psychische Verfassung und Selbstmordgedanken kommen genauso zur Sprache wie der Kreativprozess während der Releasephase von »Daytona«, »Ye«, »Kids See Ghosts«, »Nasir« und »K.T.S.E.«. »Ich habe während der Arbeit an den Alben relativ viel geschlafen«, gesteht Kanye – vielleicht einer der Gründe, wieso nicht alle der fünf Releases überzeugen konnten.