8. Yung Hurn – 1220

»Der etwas versaute, aber nie verkrampfte Love- & Drugtalk und die radikale Verknappung der Lyrics auf wenige Reizworte waren auf seinen Mixtapes eine spannende Neuerung. Die Zeiten, in denen Reimketten wahlweise möglichst lang oder möglichst brutal sein mussten, schienen vorbei zu sein. Er ignorierte Normen und transportierte im Subtext die Freuden und Leiden des jungen Hurn. Sie gingen einem nahe oder man fand das alles furchtbar arrogant. ‚Alle deine Freunde hassen alle meine Freunde/Aber alle meine Freunde kennen deine Freunde nicht‘, rappt er auf ‚Ok Cool‘ und manifestiert damit in zwei Sätzen seine Coolness und sein autonomes Standing in der Rapszene.« (zur ganzen Review)
7. Argonautiks – Gaffa

»Den Songs auf ‚Gaffa‘ hört man die Erfahrungen der letzten Jahre an. Untergrund, das bedeutet im Falle der Argonautiks mittlerweile auch, sich mit den Menschen von ‚Unten‘ zu solidarisieren. Neben Wack-MCs richtet sich ihr Battlerap jetzt auch gegen ungerechte Verteilung und Ausbeutung. Subtil verpackte Gesellschaftskritik ist das, die von hochästhetischen Musikvideos und neuen Sounds getragen wird. Modus und Asket sind kein Teil der Argonautiks mehr. Ein Produzent Namens Donnie Bombay, über den nicht gesprochen werden darf, produziert Beats, die britische Bassmusik genauso in sich tragen wie die Lo-Fi-Ästhetik der Westberliner Battlerap-Schule und den melancholischen Vibe von Frank Ocean. Untergrund-Rap entsteht durch Beobachtungen, eine Offenheit für Sounds, eine geografische Isoliertheit und durch eine kompromisslose Haltung. Die Argonautiks vereinen alles.« (zum ganzen Artikel)

