Rae Sremmurd – No Flex Zone [Video]

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Der Teenie-Rapper – zweifelsohne ein wiederkehrendes Motiv der amerikanischen HipHop-Geschichte. Ambitionierte Jung-MCs gab es während der letzten Jahrzehnte wie Sand am Meer: Kriss Kross, Shyheim, Lil Bow Wow, Lil Romeo, Soulja Boy, um nur eine Auswahl zu nennen. In jüngerer Vergangenheit lassen sich mit u.a. Earl Sweatshirt, Mac Miller und Joey Bada$$ auch ohne großes Nachdenken einige MCs finden, die trotz ihres jugendlichen Alters Kreise um die in Jahre gekommene Konkurrenz rappen. Trotzdem: Das Interesse der Industrie an den blutjungen Wortschmieden ist oftmals nicht mit deren lyrischem Können zu erklären. Viel mehr lieben die großen Labels in Übersee eingängige Hooks, absurde Choreographien und ein griffiges Image. Ergo: Ob man den Künstler innerhalb von einer Single verheizt, bleibt sekundär. Erklärtes Ziel ist viel mehr, den »Summer on smash« zu haben – schließlich ist ein den Äther dominierender Hit vor allem aufgrund der Spartenradio-Strukturen in den USA eine wahre Goldgrube.
 
Dieses Jahr wird diese zweifelhafte Ehre dem Duo Rae Sremmurd zuteil. Die beiden Brüder Swae Lee und Slim Jimmy, aufgewachsen in Mississippi, konnten vor nicht allzu langer Zeit einen Deal bei Hit-Garant Mike Will Made It und dessen Ear-Drummers-Imprint unterzeichnen. Über das Alter der Jungspunde darf bislang nur gemunkelt werden – der prägnant vorgetragene Refrain ihres Hits »No Flex Zone« lässt jedoch darauf schließen, dass der Stimmbruch weder bei Swae noch bei Jimmy besonders lang her sein dürfte. Aber drauf geschissen, schließlich hat der Song inzwischen eine Eigendynamik entwickelt: Remixe von Nicki Minaj und Pusha T sind über die vergangenen Wochen aufgetaucht, auf keiner Party und in keiner Playlist darf der Track fehlen. Das nimmt man zum Anlass, ein zweites Video zum Song zu drehen – schließlich ist das erste mittlerweile drei Monate alt. Dass all das jeglicher Logik entbehrt, ist selbstverständlich. Aber Logik auf Sommerhits anzuwenden, hat noch nie Sinn gemacht.
 

 

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