Indie-Pop mit Rap? Kontra K ist auf dem neuen Album von alt-J // News

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Ein bisschen absurd liest es sich ja schon: Aufmerksamen Genre-Grenzgängern werden sie schon einmal untergekommen sein, die britischen Indie-Electro-Popper von alt-J. Waren doch Teile ihres Bandgefüges u.a. schon auf LPs von Clams Casino vertreten, wenn sie nicht gerade Remixe für Big K.R.I.T. anfertigen. Ihr letztes Album »Relaxer« von 2017 hatte trotzdem mit HipHop so viel zu tun, wie das Ruhrgebiet mit der Erfindung der Currywurst – lies: erstaunlich wenig. Viel mehr konzentrierte sich das Duo auf die Erweiterung ihres Post-Rock-Ansatzes der Vorgänger-LPs um psychedelische Folk- und Electronica-Referenzen. Der eklektische Sound und auch das Delta-Symbol in der Eigenschreibweise der Band (Δlt-J), brachte alt-J zu Beginn ihrer Karriere vor rund einer halben Dekade den Ruf einer Hipsterband ein.

Hipster-Pop meets Straßenrap

Doch augenscheinlich scheinen die Leedser einen ausgesprochenen Faibel für HipHop zu haben. Nicht nur beehrt Lieblings-Straßenköter Pusha T die Alternativ-Version der gestern veröffentlichten Single »In Cold Blood (Twin Shadow Version)«, sondern hat das Trio für ihr kürzlich angekündigtes Remix-Album »Reduxer« u.a. Features von GoldLink, Alchemist, Little Simz, Danny Brown oder Rejjie Snow gewinnen können – eine Gästeliste, die sich auch in HipHop-Kreisen durchaus als All-Star-Aufgebot liest. »Es ist kein Geheimnis, dass wir Hip-Hop lieben und dieser auch zu unseren musikalischen Einflüssen zählt. Wir träumten schon lange davon, mit Hip-Hop-Künstlern zu arbeiten. Dieses Album ist wahrhaft global, mit Künstlern und Produzenten aus der ganzen Welt.«, lässt sich die Band hierzu zitieren.

Einziges Feature aus Deutschland

Der Remix-Fortsatz zu »Relaxer«, der am 28. September erscheinen wird, sportet allerdings auch ein Schmankerl, das selbst Auskenner-Stammtische überraschen sollte: So hat kein Geringerer als Kontra K sich ebenfalls unter die Gäste geschmuggelt. Sein Job? Eine »Kontra K Version« der Brass-Hymne »In Cold Blood«, wie die bereits veröffentlichte Tracklist zeigt.

1. 3WW (feat. Little Simz) (OTG Version)
2. In Cold Blood (feat. Pusha T) (Twin Shadow Version)
3. House Of The Rising Sun (feat. Tuka) (Tuka Version)
4. Hit Me Like That Snare m(Jimi Charles Moody Version)
5. Deadcrush (feat. Danny Brown) (Alchemist x Trooko Version)
6. Adeline (feat. Paigey Cakey and Hex) (ADP Version)
7. Last Year (feat. GoldLink) (Terrace Martin Version)
8. Pleader (feat. PJ Sin Suela) (Trooko Version)
9. 3WW (feat. Lomepal) (Lomepal Version)
10. In Cold Blood (feat. Kontra K) (Kontra K Version)
11. Hit Me Like That Snare (feat. Rejjie Snow) (Rejjie Snow Version)

Wie die musikalische Ausrichtung hier ausfallen wird, ist eine interessante Frage, handelt es sich doch bei dem Song um eine erfolgreiche Hit-Single der Band und obendrein, um den einen von zwei Songs, die zwei Remix-Versionen auf dem Album erhalten haben. Im Falle von »In Cold Blood« stammt die andere Interpretation von US-Schwergewicht Pusha T. Competition ain’t none ?! Eine doppelte Herausforderung ist für den Berliner bekanntlich kein Hindernis, wie er im Interview mit uns erst vor Kurzem durchsickern ließ. Work hard, play hard!

1 Kommentar

  1. Remix fuck like King of the Limbs from Radiohead. Last Album has 7 Songs and House of the Rising Sun. Lol. They are not exactly creative in writing new songs.

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