Der 9. November war ein ereignisreicher Tag in der Geschichte. Auch für HipHop, erblickten an diesem Datum doch gleich zwei der einflussreichsten LPs der Neunziger das Licht der Welt. 25 Jahre nach dem Release von »Enter The Wu-Tang (36 Chambers)« hat das Debütalbum des Wu-Tang Clan nichts an seiner Faszination eingebüßt, weshalb sich RZA, GZA, Method Man und Co. nicht nur dazu entschlossen, vergangenen Freitag eine limitierte Re-Issue anzukündigen, sondern auch gleich eine Doku über die Entstehungsgeschichte eines der wichtigsten Street-Rap-Releases aller Zeiten zu realiseren.
Mit nicht weniger Impact steht auch der LP-Drittling von A Tribe Called Quest in den Analen der HipHip-Geschichtsbücher. »Midnight Marauders« bündelte die kreative Unberechenbarkeit und ganzheitliche Musikalität von Phife Dawg, Q-Tip und Ali Shaheed Muhammad auf dem Höhepunkt der Native-Tounge-Ära zu einem zeitlosen Klassiker des Boom-Bap. Message, Humor und Jazz-Samples trafen auf Weltbürgertum, von dem sich u.a. auch spätere Tastemaker und Grenzgänger wie Kanye West inspirieren ließen.
Aus diesem Grund hat DJ Filthy Rich nun das ultimative Blend-Tape vorgelegt. »A Clan Called Wu – Enter The Marauders« lässt die ruffen Street-Strophen des Clan auf den butterweichen Jazz-Kompositionen von Tribe im neuen Glanz erstrahlen. Die niemals alternde Hook von »C.R.E.A.M.« tänzelt so zum Beispiel plötzlich über den Rhodes-Riddim von »Award Tour«, »Method Man« brunftet über die luftigen Horns von »Oh My God«, »Da Mystery of Chessboxin’« küsste »Electric Relaxion«. Erstaunlich geschmackvoll, stilsicher und behutsam wurde hier eine Idee umgesetzt, die in den letzten 25 Jahren eigentlich hätte schon mal irgendjemand umsetzen können. Es solle aber mitnichten eine ernstgemeinte Hommage an die zwei Genre-Meilensteine sein, sondern schlichtweg ein Spaßprojekt für Liebhaber, so der Toronter. ’93 til infinity!