Chima Ede – Beichte (prod. Stereoids) // Video

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Nur weil ein Künstler die negativen Aspekte des Lebens thematisiert, muss ihm nicht automatisch der staatlich zertifizierte Deepness-Rundstempel aufgedrückt werden. Tiefe kann schließlich nur in einem mehrdimensionalen Raum existieren. Und um einen solchen zu erschaffen, muss dem Texter der Drahtseilakt, Himmel und Hölle zu vereinen, gelingen. Chima Ede gelingt dieser Spagat auf »Beichte« (und der Sünder-EP), indem er schonungslos ehrlich mit sich und seinen Mitmenschen ins Gericht geht. Noch im ersten Vers verachtet Chim Chima sich für seinen Materialismus: »Kann den Spiegel nicht einmal ansehen/weiß ich bin manchmal in ’nem Kampf mit was ich anbet’/will haben,haben,haben endlich angeben/fang erst an zu tanzen, wenn ich Noten aus der Bank seh’«. Und wenn er dann in der Bridge als Totgeglaubter nach einem »Palast mit Limousinen, die vor’m Tor stehn’« verlangt und »sein gottverdammtes Grinsen auf ’nem Steak im Restaurant sehn’« will, ist das kein Widerspruch. Er bildet nur wahrheitsgetreu seine Weltsicht ab. Und die ist, wie bei jedem Menschen, von Ambivalenzen geprägt: weder tiefschwarz noch schneeweiß.

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