Ludacris – Ludaversal // Review

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ludaversal_750(Def Jam/Universal)

Wertung: Drei Kronen

»Did some movies and started missing this rap shit.« Nach einer ganzen Reihe halsbrecherischer Abenteuer in gleich drei aufeinanderfolgenden »Fast & Furious«-Streifen, hat Ludacris die Lust an einem achten Studioalbum gepackt. Als Rapper in Hollywood anzuheuern ist mittlerweile eine gängige Praxis. Der Weg zurück zum ernstzunehmenden Spitter ist dagegen ein Manöver, an dem schon viele verzweifelt sind. Nach vier Jahren versucht sich der Veteran aus Atlanta an diesem Stunt, und nimmt auf »Ludaversal«, seinem bisher persönlichsten Album, nicht selten die falsche Ausfahrt. Das Cover – sein 93er Acura Legend neben dem Privatflieger – soll wohl einen Kompromiss aus Zeitgemäßem und Zeitlosem einfangen; das Album selbst schafft eben diesen Spagat leider selten. Während Luda Rap-technisch nach wie vor in der Champions League spielt, sind es die thematischen und musikalischen Orientierungen, die dem Werk ein Beinchen stellen. Denn auch wenn »Grass Is Always Greener« und »Charge It To The Rap Game« sinnbildlich keine schlechten Songs sind, lassen sie doch das gewisse Extra vermissen, um sich von der schieren Release-Flut im aktuellen US-Rap-Game abzusetzen. Vielleicht benötigt es seine Zeit, bis Ludacris seine Rap-Persona wieder verinnerlicht hat. Die einzige musikalische Spielwiese, die er während seiner »F&F«-Auszeit betreten hatte, war schließlich die Chartbreaker-Landschaft. Und womöglich verdankt Luda diesem Umstand die etwas lieblose Herangehensweise an »Ludaversal«, die besonders dann schade ist, wenn etwa die Ode an seinen verstorbenen Vater, »Ocean Skies«, einfach nicht den rechten Nerv treffen will. Umso willkommener sind dagegen die makellosen Reimketten auf »Get Lit« und »Call Ya Bluff«, sowie ausnahmslose Features von Big K.R.I.T. und Miguel. Vielleicht ist es auch einfach die bombastische Bilanz des bisherigen HipHop-Jahres, die »Ludaversal« schlechter aussehen lässt, als es tatsächlich ist. Auch wenn die Pole Position also verspielt ist: Herzlich willkommen zurück im Rennen Luda!

Text: Aria Nejati

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