Kontra K – Wörter mit »Kontra« [Interview]

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Kontra_K_credit_Louise_Amelie
 
Deal bei Four Music, neue EP in den Ladenregalen und Nachwuchs ist auch im Anmarsch. Es könnte definitiv schlechter laufen bei Kontra K. Anlässlich seiner neuen Platte haben wir den Berliner zu einem kleinen Assoziationsspiel genötigt, das seinen bisherigen Werdegang auf etwas andere Art aufarbeitet.
 
Kontraproduktiv:
Nicht ich. Das Gegenteil von mir. Wobei, ich presche immer gerne mit allem sehr schnell nach vorne. Alles muss sehr schnell gehen, deswegen bin ich manchmal vielleicht selber kontraproduktiv, weil ich zu produktiv bin. Ich mag es nicht, wenn Sachen umsonst sind.
 
Kontrastprogramm:
Mein jetziges Leben im Vergleich zu meinem früheren. Aber das ist gut so, denn ich empfinde es durchweg als positiv, Vater zu werden. Mein Kontrastprogramm zur Musik ist ganz klar der Sport, ohne den würde ich durchdrehen. Und einmal im Jahr Urlaub, egal wohin.
 
Kontraktbrüchig:
Ich schließe ja gerade erst meine ersten schriftlichen Verträge, von daher waren es bisher höchstens Worte, die gebrochen wurden. Aber nicht von mir, ich halte eigentlich immer mein Wort. Ansonsten hab‘ ich mich von meinem alten Vertrieb Hellraisa getrennt, wir sind aber eigentlich im Guten verblieben.
 

 
Kontravenieren (ordnungswidriges Verhalten):
Das hab‘ ich alles durch. Allerdings bin ich immer gut davongekommen. Mein Umfeld nicht unbedingt, die kontravenieren auch immer noch oft und sehr gerne. (lacht) Aber ich halte mich da inzwischen raus.
 
Kontrafaktizität (Gegensatz zwischen Gedankenmodell und Realität):
Die Musik an sich. Ich hab‘ eigentlich immer gedacht, dass ich weiter als Industriekletterer arbeiten und vielleicht noch das ein oder andere Album aus Spaß veröffentlichen werde. Auf einmal klatscht das so rein und mich feiern so viele Leute. Da geht natürlich ein sehr großer Traum in Erfüllung. Ansonsten gibt es diese utopischen Träume, ganz spießig zu sein, so mit Haus und Garten. Aber denen stehe ich auch selber im Weg.
 
Kontrafaktur (ein künstlerisches Produktionsverfahren, bei dem aus einem Kunstwerk unter Beibehaltung bestimmter Formbestandteile ein neues Kunstwerk gemacht wird):
Kontrafaktur ist eigentlich mein neues Album. Ich bin immer noch ich, aber in einem ganz anderen Gewand. Ich zeige, was ich kann, aber verändere meine Aussagen nicht. Ich bleibe dieselbe Person, nur mit weit mehr Facetten. Das trifft es ganz gut. Den Begriff merk ich mir! (lacht)
 
Kontraktionsring (Abschluss des muskulösen Gebärmutterkörpers):
Ich freue mich auf die Geburt meines Kindes. Natürlich hab‘ ich auch ein bisschen Schiss, wenn ich ehrlich bin. Aber wenn ich so sehe, wie aktiv mein kleiner Sohn im Bauch ist, dann will ich, dass der rauskommt. Ich will, dass der Action macht, zwanzig Liegestützen zieht und dann trainieren geht.
 
Text: Juri Sternburg
Foto: Louise Amelie
 

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