Von »You Got Me« über »Still D.R.E.« zu »Lean Back« und »Candy Shop«: Wenn’s um die größten Rap-Hits der letzten zwanzig Jahre geht, fällt beim Blick in die Liner Notes schnell der Name Scott Storch. Aufgewachsen in Philadelphia, schloss sich der junge Scott Anfang der Neunziger der legendären Roots Crew um Questlove und Black Thought an. Doch die Rolle als Keyboarder reichte ihm nicht aus – Storch wollte eigene Hits schreiben. Das gelang ihm nach dem mit einem Grammy ausgezeichneten »You Got Me« erstmals als Schüler unter Dr. Dre, für den er den ikonischen Pianoloop in »Still D.R.E.« von dessen Comeback-Album »2001« komponierte.
Mitte der Nullerjahre erreichte Storch dann auch auf Solopfaden sein volles Potenzial: Charthits für 50 Cent, The Game, Christina Aguilera, Chris Brown, Mario und Beyoncé ließen sein Privatvermögen bis in den hohen zweistelligen Millionenbereich anwachsen. Storch, bis dahin ein eher introvertierter Typ, der das Studio kaum verließ, ließ sich von seinem Reichtum einlullen. Gemäß der alten Rick-James-Weisheit »Cocaine is a helluva drug« verpulverte er innerhalb weniger Monate mehr als 30 Millionen US-Dollar für Yachten, Luxuskarossen, Privatjets und Partys auf seinem zehn Millionen Dollar teuren Anwesen in Florida. 2009 meldete er Privatinsolvenz an und begab sich in ein Entzugsprogramm.
In einer neuen Doku blickt Storch nun auf seine ereignisreiche Karriere zurück und stellt dabei auch unangenehme Fragen an ehemalige Geschäftspartner. Dabei ist er sich sicher: »Es gibt nicht viele, die das, was ich auf mentaler und emotionaler Ebene durchgemacht habe, überhaupt überlebt hätten.« In diesem Sinne: Lang lebe Scott Storch!