Jeder Song hat eine Geschichte. Spotify will eure hören! Und die Songs, die euch zurück zu diesen Momenten bringen. #DerSongAls ich mich in HipHop verliebte, #DerSongAls ich das erste Mal betrunken war oder aber #DerSongAls ich in meinem blauen Flitzer die Straßen unsicher machte.
Im Februar 2006 feierte ich meinen 18. Geburtstag. Lange hatte ich diesen Tag herbeigesehnt. Endlich selbstständig sein, endlich Auto fahren. Entsprechend aufgeregt wachte ich morgens auf, tat die ersten Schritte in meiner neu erworbenen Freiheit. Ich öffnete die Vorhänge meines Fensters und vor den, sich durch die Wolkendecke boxenden Sonnenstrahlen, erblickte ich sein Antlitz. Wohlgeformt, schnittig und freundlich lächelnd. Mein erster eigener Wagen, ein kleiner blaustrahlender Flitzer, in Szene gerückt durch das Licht der aufgehenden Morgensonne.
Aufgeregt stolperte ich die Treppe herunter, stürmte aus der Haustür in den Innenhof und stand mit weit geöffneter Kinnlade vor dem kleinen mobilen Geschöpf, das ich nun mein Eigen nennen durfte. Ich riss die Fahrertür auf, nahm Platz und umklammerte das Lenkrad wie einst meinen absoluten Lieblingsteddy. Hektisch sah ich mich im Innenraum um, alles war bereits eingerichtet: Es gab einen Duftbaum mit Vanillegeruch, einen kleinen Glücksbringer und auch das Radio wurde bereits eingebaut. Ich drehte das silberschimmernde Rädchen des Radios langsam auf und erkannte die immer lauter werdenden Phrasen: »They see me rollin’/They hatin’/patrolling/They tryin‘ to catch me ridin‘ dirty«. Oh yeah, signalisierte mein langsames Kopfnicken, mit dem ein schelmisches Grinsen einherging. Und ich wusste: Das ist es, das ist unser Lied: Chamillionaire und Krayzie Bone mit »Ridin’«.
Ich taufte den kleinen Blauen auf den Namen Rusko, denn der Name suggerierte Gefahr. Da das Aussehen der Karre mit seinen runden Knopfaugen-Lichtern eher weniger gefährlich anmutete, musste es zumindest der Name sein, der mir das Gefühl vermittelte, Respekt auf der Straße zu bekommen. Rusko und ich machten also unsere täglichen Touren, wurden unzertrennlich. Das absolute Tag-Team, wie Meth und Red, Beyonce und Jay Z, wie Snoop und Dre. Und immer wenn wir die Straßen unsicher machten, lief »Ridin’« von Chamillionaire und Krayzie Bone, und es schien, als würde sich die Fahrbahn nur für Rusko und mich wie von selbst räumen.
Mit dem Studienbeginn trennten sich Ruskos und meine Wege. Aber immer wenn ich die vier Zeilen höre, fühle ich mich an unsere Geschichten der Straße erinnert: »They see me rollin’/They hatin’/patrolling/They tryin‘ to catch me ridin‘ dirty«. Und während Rusko hoffentlich noch immer fröhlich vor sich hin rollt, fahre ich mit der Bahn.
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