Puff Daddy – MMM

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Puff-Daddy-MMM

(soundcloud.com/badboyentertainment)

 
Im 105.1-Breakfast-Club ließ Puffy kürzlich die Hosen runter: »I’m not a rapper«. Vielmehr sei er Entertainer. Fast. Zuallererst ist Puff Daddy, ehemals P. Diddy, ehemals Puff Daddy ein Businessmann, der seinesgleichen sucht. Und im weitesten Sinne ist Sean Combs Mathematiker. Schließlich hantiert der Harlem Native hervorragend mit Formeln, wie das Mixtape »MMM« – kurz für »Money Making Mitch« – beweist, mit dem sich Sean ganz selbstlos zum 46. Geburtstag gratuliert hat. Biggie-Reminiszenzen? Check. »No Way Out«-Momente mit alten Weggefährten von The LOX über Lil’ Kim bis zu Puffs Produktionsteam The Hitmen? Check. Zeitgeistiges 808-Getrampel mit Big Sean, Khalifa, Travis Scott, Labelmate French Montana und Future? Check. Die Puff’sche Erzählung vom wahr gewordenen amerikanischen Traum? Check. Money ist eben ein Mantra: Wenn stetig neue Scheine reinflattern, warum nicht immer wieder davon erzählen? Dass man sich musikalische Innovation davon nicht kaufen kann, wird klar, wenn Future den Titeltrack an sich reißt und man sich schmerzlich vorstellt, was daraus geworden wäre, hätte Hendrix mit Drizzy zu dem Mike-Will-Hit-Boy-Young-Chop-Monstrum ein paar Plastiktüten voller Scheine durchs Magic City regnen lassen. Umso überraschter ist man dann nach 13 Tracks, dass Diddy tatsächlich imstande ist, ein klanglich düsteres Bild seiner Erfolgsstory zu zeichnen, das zwar mit mittelmäßigem Hauptdarsteller, aber zumindest ohne fremdschämendes Overacting auskommt. Entertainment eben, kein progressiver Arthaus-Streifen.

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