Um die Schreibblockaden auf dem Weg zu seinem zweiten Studio-Album umgehen zu können, nutzt Hip Hope Mick Jenkins die »Or More«-Mixtape-Reihe als kreativen Abflussreiniger. Nachdem er sich auf »or more; the anxious« mit seinen Ängsten konfrontiert hat, setzt sich Jenkins auf »or more; the frustration« unter anderem mit der Frustration, die das Leben als Concious-Cat in einer Zeit, in der Musik wie fließendes Wasser verfügbar ist, mit sich bringt, auseinander. Bewusster Konsum finde kaum noch statt:
It’s frustrating to try to write the illest shit and carve it out for two years just to have muthfuckas not even understand that they consume music like McDonald’s..
— spread love (@mickjenkins) 21. Februar 2018
Von der verkürzten Aufmerksamkeitsspanne der Fans profitieren bekannterweise die Künstler, die am lautesten von sich Reden machen und nicht etwa die, die am meisten zu sagen haben. Auf »Same Ol« nimmt der Chicago-Creative deren Schema F auseinander: »I got bitches, I got money, I got drugs/ I got bitches, I got bitches, I got money I got drugs/ yeah, that’s all I hear«. Musikalisch setzt das Mixtape, die Ästhetik des Liebespriesters fort: Wavy Synth-Sounds machen genauso Welle wie die Kurven der Sinus-Bässe – und LoFi-Drums geben den Takt vor zu dem Jenkins mit sonorer Stimme seine Bars in Beats bettet.