Von UK bis nach Ecuador: Galv und S.Fidelity haben mit »Shigeo« Grenzen getestet. Zwar entstand das Album des Rottweiler Wortsportlers und Berliner Musikmaschinisten vor allem bei gemeinsamen Sessions in Berlin. Doch zum JUICE-Interview in Ausgabe #187 verabredete sich das Duo mit Auto Sebastian Berlich per Skype, da man gerade jeweils in London und irgendwo in Lateinamerika weilte.
Fest steht: Die einende Liebe für Left-Field-Funk schweißt auch über große Entfernungen zusammen. Nach »Wieso Gerade Schräg« und »Osloer Straße/Perlenvorhang« watet man auf »Wasserzeichen« abermals durch die Rap-Randgebiete, wo ATCQ-Referenzen Ambient-Anleihen küssen, Patterns nicht zwischen Boom-Bap und Trap unterschieden werden, sondern derselben Wurzel entspringen und man Nationen wie Interessensgruppen durch etwas eint, das auch 40 Jahre nach Funkadelic universal verständlich ist: der Groove. »Dein Beat, sein Beat, mein Gebiet« spuckt Galv ein entsprechendes Statement über diesen heruntergefahrenen Dream-Waver, der Souls Of Mischief ins gleiche Regal wie Sun Ra stellt. Einziges Unterscheidungsmerkmal bleibt der Style, der Schlüssel zu allen Formen des Rockens und das »Wasserzeichen« von Galv und S.Fidelity.