Ali Bumaye feat. Bushido – BLN

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Ali-Bumaye-Bushido
 
»Es ist meine Stadt, mein Bezirk, du Nutte kannst nach Hause gehn, ab jetzt ist es Hardcore, du Opfer«, rappte Bushido 2003 auf seinem längst indizierten Solodebüt »Vom Bordstein bis zur Skyline«. Und er sollte recht behalten: Es wurde Hardcore, die Opfer gingen nach Hause und trauten sich nicht mehr vor die Tür, während Berlin, und allen voran Bushido, auf absehbare Zeit die deutsche Raplandschaft regierten. Nun ist seitdem ein Dutzend Jahre ins Land gezogen. Und in Deutschlands Gangstarap-Hauptstadt von einst hat sich einiges getan. Aus großen Teilen ehemals berüchtigter Hauptstadtbezirke wie Kreuzberg, Neukölln oder Schöneberg sind hippe Gegenden mit hohem Wohnstandard und noch höheren Mietpreisen geworden. Bushido hat die heutigen Epizentren der Gentrifizierung lange hinter sich gelassen und plant unterdessen seinen Umzug samt Familie vom einen Villenviertel (Lichterfelde) ins andere (Kleinmachnow). Aber trotz Good Life in den noblen Outskirts, das ihm seine Rap-Millionen ermöglichen, schlägt Sonny Blacks Herz immer noch für die Spree-Metropole: »Ich sehe mich auf jeden Fall immer noch als West-Berliner. Ich bin als Säugling nach West-Berlin gekommen, dort aufgewachsen und habe auch die Mauer noch miterlebt – wenn ich früher mal mit meiner Mutter mit der Bahn von Süden nach Norden gefahren bin, habe ich beim Blick aus dem Fenster Stacheldraht und Männer mit Kalaschnikows gesehen«, verriet er unlängst in der JUICE-Titelstory. Der Lokalpatriotismus sei ihm genauso gegönnt wie seinem Homie Ali Bumaye, mit dem sich Bushido anlässlich dessen heute erscheinendem Debütalbum »Fette Unterhaltung« zu einer neuen Ode ans dicke B hinreißen lässt. Berlin ist und bleibt eben nicht nur die Hauptstadt, sondern vielmehr die Stadt überhaupt.
 

 

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