XXXTentacion war bis zu seinem Tod vor wenigen Wochen eine der kontroversesten Figuren im US-Game. Nicht nur liefen bis zuletzt Strafverfahren gegen den Rapper (u.a. wegen schwerer Körperverletzung und Anstiftung zur Falschaussage), die bei einer Verurteilung wegen der Schwere der Vorwürfe zu einer langjährigen Freiheitsstrafe geführt hätten. Vielmehr scheinen diese Strafvorwürfe nur die Spitze des Eisbergs darzustellen. Spotify hatte den Künstler aufgrund der Anschuldigungen auch vorübergehend aus allen öffentlichen Playlists verbannt.
Wie heute die New York Times berichtete, hatte XXXTentacion wenige Wochen vor seinem Tod noch einen neuen Plattenvertrag bei Empire Distribution unterschrieben, dem Bericht zufolge in Höhe von 10 Millionen Dollar. Der Deal betrifft wohl ausschließlich ein drittes XXXTentacion-Album (nach »17« und »?«); im Nachlass des Rappers befände sich Material für viele zusätzliche Veröffentlichungen. Wegen Vertragsklauseln aus seinem letzten Signing bei der Universal-Tochter Caroline Records sei mit dem Album jedenfalls nicht vor Oktober diesen Jahres zu rechnen. Das abschließende Zitat des Artikels von Ghazi Shami, dem Chef von Empire Distribution, der zugibt, sich über die öffentlichen Wahrnehmung von X keine Sorgen zu machen, scheint jedenfalls zu offenbaren, dass die Frage nach einer möglichen moralischen Verantwortung bzw. Verwicklung in die Vorwürfe gegen den Rapper die Nutznießer seines Aufstiegs auch nach dessen Tod nicht interessiert.