Titelverteidigung: Skeptas »Ignorance Is Bliss« ist da // Stream

Skeptas »Ignorance Is Bliss« erweitert die Diskografie des Nord-Londoners um mehr musikalisches Ideenreichtum - und exzellente Grime-Tracks.

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Der Fluch der selbstverschuldet hohen Erwartungen: Skeptas 2016er-Großtat »Konnichiwa« katapultierte den Tottenham-Native unumstößlich in die Riege der einflussreichsten MCees der Jetzt-Zeit – auch wir ernannten ihn jüngst zum King of HipHop, lest hier das ausführliche Feature. Tracks wie »Shutdown«, »It Ain’t Safe« oder »That’s Not Me« wurden zu weltweiten Hits, Drake nahm Big Skep mit auf Tour und ließ sich dessen Crew-Kürzel B(oy)B(etter)K(now) unter die Haut stechen. Allerspätestens da hatte Grime die Schwelle des Auskenner-Lieblings-Genres verlassen und sich auch weit über die Klippen der britischen Küste hinaus einen Platz in den Playlisten weltweiter Tastemaker erkämpft.

»Mit dem Album wollte ich zeigen, wie Großbritannien klingt. Das muss ich jetzt nicht mehr«, sagte Skepta am Montag im Rahmen eines Live-Interviews über »Ignorance Is Bliss«. Und tatsächlich kommen die 41 Minuten deutlich diverser daher. Grime in all seinen Facetten ist weiterhin die omnipräsente Basis, doch der mischt Skepta mehr Mut zu ausgefalleneren Melodien und Sounds unter. So bringt »What Do You Mean« kurzzeitig einen süßen 2006er-50-Cent-Vibe zurück, während auf »Love Me Not« leichtfüßiger Garage gar mit einem Sample des 18 Jahre alten UK-Pop-Monsters »Murder On The Dancefloor« gepaart wird. King of Grime? Titel verteidigt.