Roméo Elvis – 300 (Henri) // Video

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In den Gegebenheiten des Streaming-Zeitalters wird unter »qualitativem künstlerischem Output« oftmals nur noch das am nächsten am Pareto-Optimum (Parameter: Gute-Laune-Potenzial, Authentizität, relatability) liegende Angebot zur marktanalytisch vorhergesagten Nachfrage verstanden. Roméo Elvis verweigert sich dieser Stromlinienförmigkeit. Für ihn ist nur wichtig, der selbstdiagnostizierten Geistesgestörtheit Ausdruck zu verleihen. Neben seinen Texten bedient sich der Newcomer zum Ventilieren seines inneren kreativen Überdrucks regelmäßig auch weitester Musikvideos. Dort verkleidet er sich mal als verstümmelter Bräutigam, mal als kiffende Stewardess.

Die Crew von Colors hat Roméo jetzt in ihr Studio eingeladen, um ihn live seinen neuen Track »300 (Henri)« präsentieren zu lassen. Und siehe da: selbst ohne Maske oder Requisiten gelingt es dem Jungrapper mit Mimik und Gestik die eigene Weirdness überzeugend zur Schau zu stellen. Das wilde Gebärden hat aber noch einen zweiten Nutzen: Für alle, die bei französischem Rapper-Slang sprachlich die Fahnen streichen, reichen schon Roméos Pantomime, um die Message des Tracks zu verstehen.

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