Rakim Allah, The Master, The God: William Michael Griffin Jr. ist vermutlich die fleischgewordene Definition eines Rappers. Nicht nur, weil er als Erfinder des Doppelreims gehandelt wird und im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen des Golden Age den Prototyp aller Laidback-Flows entwickelte, sondern auch weil er es verstand, Melodiegespür und Coolness mit Metaphern, Wortspielen und lyrischer Tiefe zu kombinieren. Jeder Rakim-Vers ist ein Fest der Zitate und Referenzen. Zudem gilt er zusammen mit seinem Partner Eric B. als Vorreiter der klassischen HipHop-Band-Besetzung aus einem DJ und einem MC. Jay-Z, Nas, ja sogar Kendrick oder J. Cole stehen auf den Schultern seiner rap-technischen Verdienste. Wenn es eine Rap-Legende gibt, dann ist es Rakim.
God’s Son
Auch wenn sein Spätwerk sich eher durch Mittelmässigkeit schummelte und sein letztes Album »The Seventh Seal« vor neun Jahren erschien, hat Rakim nichts an seiner Strahlkraft eingebüßt. Letzten Freitag erschien ein neuer Track. Anlässlich der zweite Staffel von »Marvel’s Luke Cage«, droppte man ein kurzes Video zu »King’s Paradise«, das The R in seinem natürlichen Habitat, der Bühne, abbildete. Ähnlich wie die Netflix-Serie selbst, ist auch der Song des dazugehörigen Soundtracks ein Nerd-Orgasmus vor dem Referenz-Herren, wenn Ra allerhand Lichtgestalten der sog. Harlem Renaissance namedroppt wie u.a. Joe Lewis, Lena Horne, Malcolm X, Maya Angelou oder Louis Armstrong.
Kurz zuvor hatte The God den Kollegen von NPR einen Besuch in ihrem Konzert-Büro abgestattet, um zusammen mit einer neunköpfigen Band unter der Leitung von Tastemaker Adrian Younge und Bass-Begleitung von ATCQ-Legende Ali Shaheed eine kleine Auswahl seiner unbestrittenen Klassiker live vorzustellen. Im nun mehr 32. Dienstjahr (!) steht Rakim also immer noch für Knowlegde, Wisdom und Understanding. Follow the leader!