Am gestrigen Nachmittag US-amerikanischer Zeit wurden die diesjährigen Gewinner des Pulitzer Preises bekannt gegeben. Neben der aufsehenerregenden Aufdeckung des sogenannten Weinstein-Skandals um Filmmogul Harvey Weinstein zählte im diesen Jahr auch tatsächlich Kendrick Lamar und sein umjubeltes Album »DAMN.« zu den Preisträgern. Eine kleine Sensation? Siggi, Diggi.
Der erste Rapper mit diesem Literaturpreis
Den Preis erhielt der Comptoner für die Texte und Inhalte seines Albums »DAMN.«. Die Platte sei »eine virtuose Liedersammlung, die durch ihre authentische Umgangssprache und rhythmische Dynamik in eindringlichen Momentaufnahmen die Komplexität des afroamerikansichen Lebens erfassen«, so die Begründung der Jury, die sich aus Journalisten, Künstlern und Medienschaffenden zusammensetzt.
Kung Fu Kenny ist damit nicht nur der erste Rapper, der mit dieser Auszeichnung geehrt wird, sondern der erste Pop-Künstler seiner Generation. Bislang hatten außer Singer/Songwriter-Ikone Bob Dylan und Country-Legende Hank Williams nur Jazz-Pioniere wie Duke Ellington, George Gershwin, Thelonious Monk oder John Coltrane diesen Award verliehen bekommen. Kennys lyrischer Approach aus Pop-Appeal, politischem Bewusstsein, gesellschaftlicher Beobachtung und Kultur-verbundener Underground-Attitüde wird damit final gewürdigt und macht nun offiziell, was die HipHop-Welt bei »good kid m.A.A.d city« eigentlich schon geahnt hat: Kendrick Lamar zählt zu den wichtigsten Songwritern unserer Zeit.
Der renommierte Journalisten- und Medienpreis gilt als wichtigste Auszeichnung für Literatur in den USA, wird gemeinhin auch »Oscar der Medien« genannt und zeichnet den Einfluss von Kunst, Journalismus und Literatur aus. Er wurde vom Journalisten und Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftet und wird seit 1917 verliehen. Das Preisgeld beträgt 15.000 US-Dollar.