Die mittlerweile Oscar-reife Videokampagne zu JAY-Zs »4:44« übertrumpht sich auch mit dem neuesten Clip. Denn wie wir seit »The Story Of O.J.« wissen, dreht Jigga keine Musikvideos mehr, er produziert Kurzfilme mit Starbesetzung.
So erzählt der rund achtminütige Clip zu »Family Feud« die mehr oder weniger fiktive Familiengeschichte der Carters rückwärts, beginnend im Jahr 2444 – und spart dabei nicht an Game-Of-Thrones-Anspielungen aus Untreue, Intrigen, brutalen Auseinandersetzungen oder postapokalyptischen Gesellschaftsdramen. Die Legacy der Carters ist in dem Video der afroamerikanischen Regisseurin und Aktivistin Ava DuVernay, die manche Rap-Nerds durch ihre Good-Life-Cafè-Doku »This Is The Life« von 2008 kennen, ein Blockbuster-Epos sondergleichen. Am Ende des Kurzfilms, angekommen in unserem gegenwärtigen Zeitalter, sieht man schließlich einen demütigen JAY-Z, der seiner Ehefrau Beyoncé im Beichtstuhl die eigenen Sünden offenbart – in Anwesenheit der gemeinsamen Tochter Blue Ivy: »Nobody wins when the family feuds / We all lose when the family feuds«. Uff.
Neben Jessica Chastain treten in »Family Feud« unter anderem auch Michael B. Jordan, Rosario Dawson und Thandie Newton in Erscheinung. Ein monumentales Cameo-Ensemble, dessen Film-Score von keinem Geringeren als Flying Lotus beigesteuert wurde und das damit schon jetzt zu den beeindruckendsten Musikvideos der letzten Zeit zählt.