Fruchtmax & Hugo Nameless – Auf der Jagd nach dem Hak // Review

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Fruchtmax

(soundcloud.com/based030)

Liest man die Kommentare im Netz, beschleicht einen das Gefühl, dass Fruchtmax und Hugo Nameless höchstpersönlich mit ihrem Debüt Deutschrap zu Grabe tragen werden. Zwei Jungs, die nur aus Spaß und mit einer gehörigen Portion (Selbst-)Ironie rappen? Wie kann man nur? Sich an aktuellen Trends orientieren und diese nach eigenem Gusto zurechtbiegen? Wie kann man nur? Lieber über Koks und Scheine als über die anstehende Abschlussprüfung rappen? Wie kann man, wie kann man nur? Hinter diesem Mixtape steckt kein noch nie gehörter Ansatz, ganz im Gegenteil. Nur klingt dieser im Jahr 2016 natürlich anders als noch 1996. Im Gegensatz zu Backpackfan87 entwickelt sich dieses Genre nämlich stetig weiter und definiert den State Of The Art gefühlt monatlich neu. Dass sich zwei Jungspunde verabreden, von Vorbildern aus Übersee inspi­rieren lassen und einfach drauf loswerkeln, das gab es schon immer. Damals musste man halt noch durch die Jugendzentren tingeln, um seine selbstge­brannten CDs zu verkaufen oder durfte später sagenumwobene vier Tracks bei Myspace hoch­laden. Heute schubst man sein Mixtape schnell auf Soundcloud, dreht für 2,50€ ein Youtube-Video und schiebt ordentlich Welle auf Twitter. Das zieht natürlich schnell Hater an. Wenn man aber – wie diese beiden – mit so viel Freude und Stilsicherheit an die Sache herangeht, schart man in kürzester Zeit auch diejenigen um sich, die sich einfach nur hart gönnen wollen. What a time to be a rapper.

Text: Patrick Lublow

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