6. Said – HAQ

»Vergiss mal die Geschichten mit Ufo, RAF Camora und Juju. Denn Said ist weder der störrische Backpacker, dessen Idealismus ihn am großen Erfolg hindert, noch ein größenwahnsinniger Kleinkrimineller, der irgendwann sein Talent gegen Starallüren eingetauscht hat. Said ist Hood(rich). Das bedeutet, seinen Kreis klein zu halten (Features von Olexesh, Haze, Taimo und Bangs), Prinzipientreue (kein Autotune, keine Trapbrettfahrerei) und zielgerichtete Konzentration (13 Tracks). Da lag es eigentlich nur auf der Hand, sich eines Tages mit der Wiener Producer-Instanz Brenk Sinatra zusammenzutun: teilt man doch die Vorliebe für authentischen Street-Schmodder, der eben nicht protzt, sich aber auch nicht unter Wert verkauft. So ist »Haq« in erster Linie real, auch wenn hier niemand die Kultur vor dem Verfall bewahren will.« (zur ganzen Review)
5. Serious Klein – You Should’ve Known

»Viele Reviews gehen leicht von der Hand, weil die Musik es dem Autor einfach macht; weil sie Teil eines durchgehörten Trends ist; weil sie so einfach und offensichtlich ist, dass es die Rezension auch sein darf. Mitten hinein in die Einheitsbrei-Übersättigung erschien im Oktober ‚You Should’ve Known‘ von Serious Klein. Und diese 56 Minuten sind anders. Nicht nur, weil der Oer-Erkenschwick-Native mit ghanaischen Wurzeln auf Englisch rappt, sondern weil seine Debüt-LP nicht weniger als einen Meilenstein für Rap made in Germany darstellt. ‚YSHK‘ besteht qualitativ problemlos gegen die Conscious-US-Rap-Releases der jüngsten Vergangenheit – und mit denen sollte man diese Platte vergleichen, denn mit Deutschrap hat das alles, nicht nur sprachlich, nichts mehr zu tun.« (zur ganzen Review)

