Die Achse meldet sich mit radikalem Video zurück und kündigt EP an // Video

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Das erste Mal auf der Bildfläche erschien das Produzenten-Duo Die Achse Anfang 2016, als sie in den Credits von Karate Andis Split-Video »Gott sieht alles / Eisen« gelistet wurden. Wenig später tauchte das ominöse Paar mit einigen Produktionen auf der Deutschrap-Monster-Kollabo Coup und deren Album »Der Holland Job« auf, bis sie Anfang 2017 auf der »Jango EP« Punk-Göre Haiyti auf ihre brachialen Beats kreischen ließen. Da war schon längst klar, wer dahintersteckt: mit Bazzazian fka Benny Blanco und Farhot hatten sich zwei Beat-Veteranen zum Producer Tag Team fusioniert. In seiner Review zu Haiytis EP brachte unser Autor Johann Voigt den künstlerischen Ansatz des Duos damals treffend auf den Punkt: »Endlich schafft es jemand, ihr Beats zu schustern, die nicht nur den Hedonismus-Lifestyle in den Vordergrund drängen, sondern vor allem die roughe Ruhelosigkeit des Daseins inmitten von Kleinkriminellen zu spiegeln wissen. Auch wenn die Tracks mit zerrenden Subbässen und Samples aus dem ostasiatischen Raum ziemlich durchgestylt wirken, sind sie in erster Linie eins: brachial. ‚Jango‘ versprüht absolute Härte, lässt gleichzeitig aber eine ehrliche Gebrechlichkeit zu.«

A punk band of a new kind

Ihre Produktionen bringen best of both worlds zusammen und emanzipieren sich von jeglichen Genrezuweisungen. Der radikale Sound hat weder mit generischem Bummtschak, noch mit Tutorial-Trap irgendwas gemein und geht als wilder Mix aus den Abrissbirnen-Beats von TNGHT, Run The Jewels und Punk-Einflüssen seinen ganz eigenen Weg. Die Achse ist weniger konzipierte Fusion of Forces denn Kunstprojekt und arbeitet in den meisten Fällen nach dem Motto »perfection through destruction«. So auch in ihrem neuen Video, das gleichzeitig die »Angry German EP« ankündigt, die am 27. April erscheinen soll: Eine komplett in schwarz gekleidete Person wandelt durch die Nacht und beschmiert Häuser- und Luxus-Shop-Fassaden mit schwarzer Farbe, während ein energetisch drückendes Beat-Brett unablässig im Hintergrund wummert – Vernichtungswut als kreative Quelle. Im zweiten Teil des Videos wird die düstere Stimmung durch einen Beatswitch etwas aufgebrochen, die hektischen Handkamera-Bilder und die schwarze Farbe aber bleiben. Was die einen als plumpen Vandalismus beschimpfen, sehen die anderen als antikapitalistischen Kunstgriff? Die Achse polarisiert. Klingen tut das zumindest sehr interessant.

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