Wessen Timeline nicht schon ohnehin mit folgender Erkenntnis vollgestopft ist, für den hier noch mal in aller Deutlichkeit: Beyoncé ist offiziell die GOAT. Was Queen Bey mit ihrem Auftritt beim Coachella ablieferte, war größer als das, was das weißgewaschene Influencer-Schaulaufen sonst bietet. Im Pharaoninnen-Kostüm beanspruchte die 36-Jährige von der ersten Sekunde an die Stage für sich, die mit mindestens 100 Tänzern, Sänger und Musikern zwar voll, aber nicht überladen wirkte. Graziös und selbstbewusst schritt die Pop-Diva über die Stage und eröffnete die Show mit »Crazy In Love«, ihrem ersten Nummer-1-Hit aus 2003. Eine überdimensionale Blaskapelle (in Anlehnung an die Football-Halftime-Shows der Historischen afroamerikanischen Colleges und Hochschulen) begleitete das zweistündige Hit-Medley von Beyoncé mit Pauken und Trompeten und machte die ohnehin mächtige Performance zu einer epischen Show.
Historisch, politisch, powervoll
Dass sich ihre Performance von den ebenfalls pompösen, aber austauschbaren Shows ihrer Pop-Kollegen abhebt, wurde nicht zuletzt durch die historisch-kulturellen Referenzen deutlich, die sich durch die gesamten zwei Stunden zogen. Ein Tribut an Nina Simone, Zitate von Malcolm X und eine Acapella-Performance von »Lift Every Voice and Sing«, oft als die schwarze Nationalhymne bezeichnet, machten Beys Status als popkulturelle Ikone mit gesellschaftlichem Impact einmal mehr deutlich. Bereits vergangenes Jahr sollte sie als Headliner bei Coachella performen, musste auf Rat ihrer Ärzte den Auftritt wegen ihrer Schwangerschaft aber Lady Gaga überlassen. Umso epochaler gestaltete sich ihr Auftritt dafür jetzt.
»Thank you for allowing me to be the first black woman to headline Coachella«
Für den gemeinsamen Song »Deja Vu« durfte sich Lebenspartner Jay-Z zu Beyoncé auf die Bühne gesellen. Das blieb aufgrund ihrer Bühnenpräsenz aber nur eine Randnotiz. Auch, weil es eine noch größere Überraschung gab: Für drei Songs unterstützten Kelly Rowland und Michelle Williams Queen Bey auf der Bühne und sorgten mit einer Reunion von Destiny’s Child für den ultimativen Nostalgie-Kick am Abend. Zudem kam Schwester Solange dazu, um mit ihrer Schwester die Hüfte zu »Get Me Bodied« zu schwingen. Nach zweistündiger Power-Performance, vier Outfit-Wechseln und unzähligen epischen Momenten war auch dem letzten Zweifler klar: Beyoncé ist offiziell die GOAT. Puh.