7. Favorite – Neues von Gott (LP)
Man kann es als Zeichen des außergewöhnlichen Talents von Favorite ansehen, wenn man hört, dass er vier Jahre für ein Album braucht, in den ersten drei davon aber absolut nichts dafür tut und trotzdem so eine Platte abliefert. Sicher, »Neues von Gott« ist keine Musik, auf die man sich innerhalb der gesamten HipHop-Szene einigen kann. Fav bleibt weiterhin seinem misanthropischen Anarcho-Style mit ganz speziellem Humor treu und zementiert damit seinen Status als kultigster Rapper bei Selfmade Records, dessen eingeschworene Fangemeinde auch abseits von Erfolg weiterhin geduldig auf jedes Lebenszeichen des Esseners warten wird.
6. Schwesta Ewa feat. Xatar & SSIO – 24 Std (Track)
Mit großer Spannung erwartete ich das Debütalbum »Kurwa« von Schwesta Ewa Anfang des Jahres. Doch auch wenn es alles andere als enttäuschte, ist es nicht richtig bei mir hängengeblieben. Eine Ausnahme stellt »24 Std« dar, das mit einem Brett von Beat unterlegt ist, der einen wahnsinnigen Switch hinlegt, wenn SSIO mit seinem Part einsteigt und endgültig alles zum einstürzen bringt.
5. Zugezogen Maskulin – Alles brennt (LP)
Die Solo-EPs von Testo und grim104 waren bereits Anwärter für Jahresbestenlisten, doch erst im Zusammenspiel konnten Zugezogen Maskulin ihren vorläufigen Zenit erreichen. Der ruhige Bass von Testo ergänzt den hyperaktiven Flow von grim perfekt. Ähnlich sieht es auch auf der Bühne aus. Wer bisher noch nicht das Glück hatte, ein Konzert von ZM zu besuchen, sollte das dringend nachholen.
4. Gold Roger – Räuberleiter (LP)
Für mich eine der Überraschungen des Jahres. Nicht, dass ich Gold Roger kein überdurchschnittliches Album zugetraut hätte, aber das »Räuberleiter« als Free-Release so gut werden würde, hätte ich vom einstigen MOT-Gewinner dann doch nicht erwartet. Unaufgeregtes Storytelling trifft auf straighten Bummtschakk, zu dem es sich wunderbar entspannen lässt, dem man aber trotzdem beide Ohren schenken sollte, um den Inhalten zu lauschen, die Goldie zu vermitteln hat.
