Er war mal das nächste schottische Producer-Wunderkind nach Hudson Mohawke, und wenn man sich recht besinnt, dann steht Sam Gellaitry die Rolle immer noch zu. Zwei Jahre nach seiner über Soulection erschienen »Short Storys« EP, die ihn neben Kaytranada, Mura Masa und Mr. Carmack zu einem der Aushängeschilder der Future Beat-Welle werden ließ, wird am 7. April »Escapism III« über XL Recordings erscheinen. Die erste Single »Jungle Waters« hat sich von den soften Bass-Liebeleien mit Synth-Klebstoff zwischendrin und den verwirrten HiHats entkoppelt, greift dafür Streicherthemen auf, die auch aus einem flackernden Schwarz-Weiß-Drama stammen könnten. Zwischendrin gibt es entrücktes Stimmengewirr, das an die Voice-Samples bei Boards of Canada erinnert. All das ist ein gutes Zeichen für die andauernde Relevanz von Sam Gellaitry. Denn mit poppigen Wohlfühl-Synths und voraussehbaren Drops lockt man 2017 ja kaum noch jemand aus dem Haus in den Club.