Youtube ist überflutet von Videostatements und vermeintlich privaten Sequenzen aus dem Leben einer Vielzahl von Rappern, die immer dann auftauchen, wenn es ein neues Album zu promoten gilt. Dabei geht es meistens um hedonistische Inszenierung und oft leider um Unterhaltung der stumpfen Art. Mass Appeal, die neue Labelheimat von Fashawn, wirkt diesem Trend entschlossen entgegen. Im Zuge seines neuen Albums »The Ecology« entstand eine sehr emotionale Dokumentation. Bilder von mannshohen Champangerflaschen, nackten Frauen am Pool und teurem Gourmet-Futter bleiben aus.
Stattdessen kommen in einer knappen Viertelstunde Menschen zu Wort, die Fashawn seit seiner Kindheit und während seiner Karriere als Musiker begleitet haben. Berührend ist dabei vor allem seine Mutter, die jahrelang cracksüchtig war. Gleichzeitig sprechen alte Freunde und Fashawns ehemalige Sozialarbeiterin über einen introvertierten Jungen, der schon früh nur ein Ziel im Auge hatte: Rapper werden. Trotz der prekären Lebensumstände schaffte er es letztlich, seine Karriere zum Laufen zu bringen. Nicht zuletzt durch Weggefährten wie Evidence und Exile, die ebenfalls ihre gemeinsame Geschichte mit dem ehemaligen Underdog erzählen. Die Dokumentation zeichnet ein gutes Bild des Menschen hinter der Kunstfigur Fashawn und den Einflüssen auf dessen Musik. Außerdem befriedigt sie den Voyeurismus vieler Fans auf ansprechende Art und Weise befriedigen kann. Wir sagen: bitte mehr davon.