Nicht erst als Tag Team mit Kumpel millone und den beiden Mixtapes »Vom Bordstein zur Timeline« sowie »Von der Timeline zum Bordstein zurück« begann Genz den deutschen Rap-Underground mit allerhand Aufschneidersprüchen, Ansagen und Alltagsweisheiten aufzuwirbeln. Durch seinen beachtlichen Grind auf Twitter als @HerrGenz schossen schnell bei seinen ersten musikalischen Gehversuchen gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit Musikjournalisten-Etiketten wie »Cloud Rap« oder »Twitter-Rap« auf seine Diskografie, die sich allerdings nicht nur aus Rap-Beiträgen für unter anderem die Internetslang-Hymne »I bims das« beläuft. Denn neben seinen Rapper-Freundschaften pflegte der norddeutsche Wahl-Kölner auch Produzententätigkeiten für u.a. LGoony, Juicy Gay, Zugezogen Maskulin oder der Cosmo Gang. Der Rapmensch von heute, er ist ein Multi-Task-King.
Der aktuelle Song »Eisbär« verknüpft die beiden kreativen Hauptfelder des selbsternannten »Jan Ullrich« mit einem selbstproduziertem, geschmeidigen Neo-Jazz-Arrangement auf einer dieser poppigen Riddim-Strukturen, die Clams Casino stolz machen würde. Mit Augenzwinker-Charme und eindringlichem Melodie-Gespür nutzt Genz diesen Neon-Trap, um seine Gang vorzustellen: eine Horde Eisbären, die zwar »süß« sind, denen man aber nicht zu nahe kommen sollte. Die Idee zu »Eisbär« kam Genz im übrigen – wo auch sonst? – beim Klamottenshoppen, als er den weißen Mantel aus dem Video in einem bayrischen Second-Hand-Shop entdeckte. Die viel wichtigere Frage dürfte allerdings sein: Woher hat er den Evian-Pulli? Wer die Antwort weiß, schreibt’s – ganz genau- in die Kommis. Dem Gewinner winkt ein JUICE-Abo. Vielleicht.
Ich würde sagen, der Tune ist tiptop, Genz im Kommen und er hat den Hoodie von Rad.
Abo her por favore 🙂
Grüße aus Berlin Paul