J Hus – Common Sense // Video

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Sprach man in den letzten Jahren über Rap von der Insel, durfte ein Schlagwort dabei in so gut wie keinem Satz fehlen: Grime. Die schmutzigen Jungs aus den schäbigen Vierteln des Vereinigten Königreichs waren wieder wer – und dieses Mal durften sie den bekanntesten Rapper der Jetzt-Zeit zu ihren großen Fans zählen. Skepta, Stormzy und Konsorten machen mittlerweile auch hierzulande die Hallen voll und stacheln auf Festivals die anarchistischsten Moshpits an. Währenddessen jedoch hat sich in London eine Szene formiert, die die skelettale Härte der treibenden Grime-Instrumentals links liegen lässt und ihre eigene Interpretation des weltweiten Hypes um afrikanische und afrokaribische Rhythmen zelebriert. Vorreiter des neuen Youtube-Wahnsinns um Künstler wie Dave, Kojo Funds, MoStack und Abra Cadabra ist J Hus. Der 20-jährige Ostlondoner mit gambischen Wurzeln schafft es mit »Common Sense«, eine Brücke zwischen UK-Straßenrap, klassisch Sample-basiertem Eastcoast-HipHop und Dancehall- und Bashment-Kultur zu schlagen, ohne sich dabei zu verbiegen. Der Titeltrack seines Debütalbums veranschaulicht das par excellence und erinnert zeitweise mit seiner Lässigkeit gar an Curtis Jackson in dessen Prime. Die deutlichste Parallele zum deutschen Markt bleibt »Palmen aus Plastik«: Ghettocharme und Ohrwurm-Garantie verschmelzen zu einem Sound, dem man sich diesen Sommer nicht entziehen können wird.

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