Wiki & Sporting Life (Ratking) feat. Dev Hynes – Nothing To Hide // Track

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Die East Coast kann mehr als bloße 90er-New-York-Rap-Platten auszuspucken. Da sind die hippieesken Indigo-Kids von den Flatbush Zombies und den Underachievers, auf der anderen Seite die Kopfnicker vom Pro Era-Camp und drüben in den Boutiquen die Fashionista vom A$AP Mob, die auf Action Bronson blicken, der seine Munchies im vegetarischen Restaurant befriedigt. Zwischen diesen Grundpfeilern des neuen New-York-Rap irren Ratking umher. Wobei irren das falsche Wort ist. Denn Wiki und Sporting Life (und Hak) wissen ganz genau, was sie da machen. Nur ist es eben schwer, ihr Schaffen auf einen Stil festzunageln. Da sind die klaren Referenzen an die 90er, ein Wiki, der rappt wie ein junger Gott, dann aber wieder ultra-verzwirbelte Elektronik-Experimente von Sporting Life und autistischer Gesang von Hak, der so verwirrend ist, dass man fast aussteigt.

Auch wenn die Drei derzeit selten als Ratking auftreten, ist Wiki natürlich auf Sporting Lifes am 4. November erscheinender »Slam Dunk Vol. III«-EP vertreten. Auf der ersten Single »Nothing To Hide« kommt außerdem einer der Neu-New-Yorker Musik-Charaktere dazu, der sich in den letzten Jahren am vielfältigsten betätigt hat und zwischendurch immer wieder HipHop streifte: Dev Hynes. Gerade veröffentlchte er unter seinem Moniker Blood Orange eine großartige Bestandaufnahme des Lebens als schwarzer Mann in der westlichen Welt, ohne den Zeigefinger zu heben. Eher persönlich, introspektiv, vor allem: aufwühlend. Wie Wiki arbeitete er bereits mit Skepta zusammen und schrieb zum Beispiel für Solange Knowles Texte, die gerade eines der besten Pop-Alben des Jahres veröffentlichte. Gerade ist Heynes, der auch schon Punk und Folk machte, in seiner von Michael Jackson beeinflussten Phase, in der auch R ‚N‘ B mitschwingt. Zu den cheesy Synths, den programmierten Zappel-Drums und den E-Piano-Tönen, die wirr im Vordergrund tanzen, passt der weniger ekstatisch als sonst rappende Wiki nur zu gut. dev Hynes, der im Hintergrund Michael Jackson namentlich nennt und wie eine Geister-Version des King Of Pop klingt, die im Hall verschwimmt, sowieso. Es geht einiges, drüben, in New York.