Well$ – Django [Video]

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Im US-amerikanischen HipHop-Nachwuchs brodelt es aktuell heftig. Auf der einen Seite nimmt die Experimentierfreude der Drill- und Trap-Künstler aus Chicago und Atlanta immer irrere Formen an, auf der anderen poppen in diesem Kontext auch immer mehr Künstler (u.a. Lil Bibby, Lil Herb, Lucki Eck$ und noch einige mehr) auf, die größeres Augenmerk auf ihre Lyrics denn auf melodische Kapriolen legen.
 
Well$ stammt zwar aus Charlotte, North Carolina, ist aber musikalisch definitiv auch eher einer der coolen von der neuen Schule. Und zudem ein Rapper, der eine Geschichte zu erzählen hat, die im US-HipHop bisher kaum zur Sprache kam. Seine Eltern kamen als Immigranten aus dem Kongo in die Staaten; aufgezogen wurde er jedoch größtenteils von seiner Air Jordans tragenden Großmutter. Alleine aufgrund seines afrikanischen Backgrounds war er in seiner Jugend stets der Außenseiter. »Two black for the white kids, too white for the black [..]«, wie Earl treffend mal rappte. Der augenscheinlichste Unterschied zum Ausnahme-MC aus Kalifornien ist sein stärkerer Hood-Background, ansonsten passt Well$ gut in die Riege talentierter MCs, die, obwohl kaum der Jugend entwachsen, bereits sehr vielschichtige und selbstreflektierte Rap-Erzähler sind.
 
Gut möglich, dass Well$ nicht mehr lange ein Geheimtipp bleibt. Mit Stücken wie »Django« scheint jedenfalls ziemlich vieles möglich. Besonders, wenn Well$ weiter so spannende Videos, in denen auf Bildebene mit afrikanischer Geschichte und Gegenwart, aber auch mit dem Tarantino-Sklaven-Drama »Django Unchained« gespielt wird.
 

 
Foto: Presse/ Audible Treats

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