Veedel Kaztro – Frank und die Jungs (prod. by TEKA) // JUICE Premiere

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Veedel K hängt immer noch am Büdchen ab – doch mit seinem heute erschienen Album »Frank und Jungs« hat sich der Kölner Büdchen-Boss gleich auf zweierlei Ebenen in neue Spähren gewagt: weg vom Boom-Bap hin zu zeitgemäßen Sounds und – wie im Juice-premierten Titelsong – zu deutlich kritischeren Tönen gegenüber des vielbeschworenen Abhängen am Späti. Anders als bei seinem »Büdchen Tape III«, dem nun mehr dritten Teil seiner Kiosk-Saga um Kölsch-Kippen und Ketterauchen, gestaltete das musikalische Fundament nicht einer seiner SWBG-Buddies Mels oder Spexo, sondern der (Ex-)KitschKrieger TEKA. Dessen ästhetischer Space-Dub-Sound, umwoben von glitzernden Synthie-Flächen und surrenden Subbass-Motoren, nutzt Veedel Kaztro für eine künstlerische Runderneuerung aus eingängigen Hooklines und universellen Strassenweisheiten: »Sechs Uhr morgens und der ganze Tag hat schon verloren/ Und die Woche ebenfalls, aber ich nehm‘ es mit Humor«. Exemplarisch funktioniert hier der Titelsong als Symbol für diesen künstlerischer Quantensprung, der elegant Experimentierfreude und Referenzenrahmen zu den treffsichersten Songs seiner bisherigen Karriere ausbalanciert. Denn die Tales eines (nicht mehr ganz) 20-Somethings, der zwischen Abenteuerlust und Aufmerksamkeitsdefizit in seinem Freundeskreis Rückhalt und gleichermaßen seinen Untergang ergründet, ist zwar im Veedel-Universum nicht neu, doch trotzdem ist alles anders. Ein starkes Release in einer ohnehin starken Diskografie und ein subtiler Augenzwinker-Hit, der dem kommenden Party-Wochenende schon mal ins Genussmittel-Gewissen redet.

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