The future is female – musequality sucht gezielt weibliches Talent // News

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Machen wir uns nichts vor: Wenn man sich Line-Ups von Festivals, Credits von Alben oder einfach nur den Mitarbeiterstamm von Labels, Bookingagenturen oder Musikmedien genau anschaut, sieht man sich oft mit einer astreinen Würstchenparty konfrontiert. Auf jeden erfolgreichen Rapper folgt oft keine erfolgreiche Rapper*In, sondern wieder nur ein erfolgreicher Rapper. In der Tat sind durchschnittlich nur etwa 15% der US-amerikanischen, aber auch der deutschen Chartplatzierungen weiblich. Das liegt unter anderem auch daran, dass auf den Streamingplattformen wie Apple Music und Spotify sich zu etwa 80% Musik befindet, die von Männern produziert wurde. Machen so wenig Frauen Musik? Nein. Es zeigt nur, dass die Pop-Welt ein Diversitätsproblem hat. Genau hier setzt die Initiative »musequality« an.

»Wir haben nicht alle Antworten und Lösungen für das Diversitätsproblem, aber wir wollen gemeinsam die strukturellen Probleme identifizieren, dafür sensibilisieren und an Lösungen arbeiten«, sagt etwa Kaddie Rothe von goalgirls zur Idee hinter musequality. Statt Konkurrenzdenken zu zelebrieren, wolle man gemeinsam die männlich-dominierten Strukturen aufbrechen. »In der derzeitigen Musikbranche ist es extrem schwierig ein ausgeglichenes Line-Up zu buchen, weil die weiblichen Headliner fehlen. Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die ganze Branche daran arbeitet, nachhaltig Künstler*Innen von Grund auf aufzubauen und eine Plattform zu geben.“, sagt Julia Gudzent von Melt! Booking.

Das Ergebnis: musequality. Eine Kampagne, die sich vorgenommen hat, speziell weibliches Talent zu fördern. So haben sich u.a. Melt Booking!, Irrsinn Management, Landstreicher Booking und C/O Magick unter dem Dach der musikalischen Gleichberechtigung zusammengetan, um mit Expertise und Netzwerk Newcomer und Künstler*Innen zu supporten, die ihren Lebensunterhalt noch nicht mit ihrer Musik bestreiten können. Neben der Möglichkeit in Line-Ups großer Festivals wie Melt!, splash!, Lollapalooza oder Puls Open Air zu spielen, geht es hierbei auch um ganzheitlichen Aufbau. Coachings in diversen Bereichen, Management- und Labelverträge sowie Hilfe beim Releasen auf den großen Streamingplattformen sind nur die offensichtlichsten Tools, die das Kollektiv hinter #musequality bietet. Auch mit an Bord: YouTube, wo auf dem musequality-Channel der Aufbau der Künstler*Innen visuell begleitet werden wird.

Wie man da mit machen kann? Ab Sonntag, dem 08.03 – Weltfrauentag – sind Künstler*Innen und Bands mit mindestens 51% Frauenanteil aufgerufen, sich auf www.musequality.de zu bewerben. Let’s roll!

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