»Taco Tuesday«: Wie LeBron James weiter das Rap-Game prägt // Feature

-

Die Migos bedienen sich auf ihrem neuen Track »Taco Tuesday« bei LeBron James, der das Phänomen per Instagram einst ins Leben rief. Es ist nicht das erste Mal, dass LeBron James direkt oder indirekt Einfluss auf das Game nimmt. Im Gegenteil: Kaum ein Sportler hatte in den letzten Jahren so viel Impact auf HipHop wie der King.

Der Ursprung des »Taco Tuesday« ist dabei schnell erklärt, der Name verrät es ja eigentlich schon. Eine Zeit lang aß die James‘ Family eben an jenem Dienstag Tacos, während LeBron zum Anlass des Happenings ebenjene Caption, immer an der Grenze zum Cringe, in seine Frontkamera schrie.

Die Migos nahmen das nun zum Anlass, der ganzen Sache einen Song zu widmen. Der Track geht gut rein, ist schlussendlich aber auch kein Highlight. Vielmehr lässt sich an dem Track ableiten, wie sehr LeBron James im HipHop verankert ist und wie viel Gehör er direkt oder indirekt bei den Künstlern findet. Denn die Liste von Events, die LBJ zu DEM Sprachrohr von HipHop in der Sportwelt haben werden lassen, ist lang.

Way back

Dass James seine Spuren im HipHop hinterlassen würde, war früh abzusehen. Bereits 2005, LeBron spielte da erst zwei Jahre in der NBA, zierte er das Cover des XXL-Magazine zusammen mit Jay-Z, Kanye West und Foxy Brown. Headline: »Leader of the rap world«. Junge, das sind Statements.

2013 zierte er übrigens erneut ein Cover zusammen mit einem Rapper. Zusammen mit Dr. Dre wurde Bron auf die Titelseite der Musikausgabe des ESPN Magazine gedruckt. Dres Kopfhörermarke generierte zu der Zeit Umsätze in schwindelerregenden Höhen, an denen LBJ, als einer der Hauptinvestoren, ordentlich mitverdiente.

Songpremieren und Release-Forderungen

LeBron trat aber auch immer wieder als eine Plattform für Songpremieren in Erscheinung, wenn er nicht sogar gleich ganze Releases quasi forderte. Wie bei den Alben »Untitled« und »DAMN.« von Kendrick Lamar. Ersteres forderte der dreimalige NBA-Champion nach einer Grammy-Performance von K.Dot am 24. Februar 2016 öffentlich ein, am 4. März 2016 erschien die LP.

Ein Jahr später, während der NBA-Playoffs 2017, spielte LeBron unveröffentlichte Tracks von »DAMN.« in seiner Insta-Story an. Das Album droppte Stunden später, LBJ rappte aber schon so gut wie jede Zeile mit.

https://twitter.com/sbnation/status/852573122909814785

Weitere Songs von großen US-Rappern feierten Premiere auf dem Instagram-Channel von LBJ. So zum Beispiel Meek Mills Intro zu »Wins & Losses« oder »Bluelaces 2«, das später auf Nipsey Hussels Album »Victory Lap« zu hören war.

https://twitter.com/MeekMilly_Fan/status/850785781107101696?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E850785781107101696&ref_url=https%3A%2F%2Fgenius.com%2Fa%2Fhow-lebron-james-became-hip-hop-s-most-important-fan

Tee Grizzley dankt

Im Sommer 2017 verhalf James dem Damals-Noch-Newcomer Tee Grizzley zu einem Karrieresprung, als er dessen Track »First Day Out« in seinem privaten Gym pumpte und das Video davon über Instagram teilte. LeBrons Hingabe schien einige Fans anzustecken, in der Folge nahmen viele von ihnen ihre eigenen Versionen des Videos auf und sorgten für einen kleinen, aber feinen Schneeballeffekt.

https://www.instagram.com/p/BVXfmnthljC/?utm_source=ig_embed

Stephen Curry, ein weiterer NBA-Superstar, ahmte das Video auf einer Party nach, auch der Clip ging viral, bevor er, zumindest von Instagram, gelöscht wurde. Curry sagte später zu The Athletic: »I’ve been watching that video twice a day since it happened because it’s my favorite video in the entire world. He made a song popular by making a video.«

Tee Grizzley bedankte sich später in einem TMZ-Interview für den Support: »Shout out to LeBron James: You done made me a couple dollars. I appreciate what you done for me bro, that was 100, and you knew the words so I know you been listening to it.« Tee Grizzley gab außerdem an, dass sich seine Verkaufszahlen nach dem Erscheinen des Videos verdreifacht (!) hätten.

Das Portal genius.com schrieb zeitgleich von einem »LeBron James Effekt« und belegte ihn mit Zahlen. So hätten die Lyrics zu »First Day Out« vor jenem Selfie-Video im Schnitt 7931 Aufrufe generiert. Am Tag des Postings verdoppelten sich die Aufrufe beinahe und sprangen auf 14259. In den darauffolgenden zwei Wochen generierte der Track auf genius.com täglich über 13000 Klicks.

A&R für 2Chainz

Den direktesten Einfluss auf ein Release verübte James aber als A&R für 2Chainz‘ Album »Rap or go to the league«. James begleitete laut 2Chainz den kompletten Album-Produktions-Prozess, sparrte nicht mit Feedback zum musikalischen Aspekt und arbeitete gleichzeitig mit an der Releasestrategie. Moves.

Übrigens: Mehr Content in Sachen HipHop und Sport bekommt ihr mit unseren »Playground«-Podcasts. Die Reihe verbindet genau diese beiden Themenbereiche. Louis spricht dafür mit Gästen, die in beiden Welten zuhause sind. Die bisherigen vier Folgen findet ihr hier.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein