Kurz mal ne These aufstellen: Dieser Shuko, der hat mehr Klassiker zu verantworten als dein Lieblings-Deutschrapper. Glaubst du nicht? Dann stopf mal eben auf Wikipedia ein paar Wissenslücken. Für alle Klickfaulen: »Hin zur Sonne«, diverse »Aggro Ansagen«, »JBG«, Cros »Traum«: Der Typ schüttelt seit gut zehn Jahren kontinuierlich Hits ausm Ärmel, als wäre da aber auch wirklich überhaupt gar nichts dabei. Und fliegt trotzdem bewusst unterm Radar des durchschnittlichen Hörers, weil er seine Arbeit abgeklärt und gewissenhaft auf der anderen Seite der Gesangskabine verrichtet. »Man muss das Künstlerische eben vom Geschäftlichen trennen. Ich verstehe mein Handwerk und weiß, was Leute bei bestimmten Aufträgen haben wollen«, verrät Shuko im ausführlichen Gespräch in JUICE #164 (ab 18. Dezember am Kiosk). »Wenn ich aber mein eigenes Album oder Beat-Platten veröffentliche, dann ist das etwas anderes, da steckt viel Herzblut drin.« Und ein solches Projekt steht unmittelbar bevor: »For The Love Of It« ist nach einem Dutzend Jahren im Game tatsächlich Shukos erstes Producer-Album – und soll auch sein einziges bleiben. Dementsprechend lang hat er daran gewerkelt und versammelt auf der LP Features von Jugendidolen wie B-Real, R.A. The Rugged Man, Masta Ace, Evidence und CL Smooth. Für die erste Videosingle tauscht Shuko den boombappigen Ansatz, der sich als roter Faden durch den Rest des Albums zieht, gegen die Tanzschuhe: Zusammen mit Talib Kweli und Leslie Clio liefert »Heatwave« Disco-Boogie deluxe. Und das als JUICE Premiere.
Foto: ISAWORKS