»Music To Be Murdered By« – Eminem veröffentlicht neues Album // Stream + Video

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»It’s your funeral« tweetete Eminem vor ein paar Stunden um seine 22,8 Millionen Follower wissen zu lassen, dass sein neues Album »Music To Be Murdered By« veröffentlich wurde, inklusive dem Video »Darkness«. Eine Überraschung, die selbst Szenekenner nur vage hätten erahnen können.

Filmisch geht es schon bei der Titelgebung zu, nimmt der Albumname sowie das Cover doch Bezug auf die gleichnamige Debüt-LP der Regie-Ikone Alfred Hitchcock. Auch in zahlreichen Interludes und Verses arbeitet Em auf den insgesamt 20 Tracks immer wieder mit Anspielungen an den Großmeister des Thrillers. Inhaltlich dreht es sich allerdings nicht nur um (innere) Dämonen, sondern auch um Karriererückblicke, Trennungsschmerz, Drogenmissbrauch oder Eminems Umgang mit der Rezeption seiner Musik sowie seinen Auftritten, was auch schon den Vorgänger »Kamikaze« dominierte.

Auch das Feature-Aufgebot sportet einen gewissen Gänsehautfaktor. Neben halbwegs erwartbaren Gastauftritten der Slaughterhouse-Member Joell Oritz, KXNG Crooked (ehemal. Crooked) und Royce Da 5’9 oder D-12-Weggefährte Denaun Porter, sind auch Skylar Grey und Ed Sheeran wieder mit an Bord. Überraschend hingegen sind die Kollabos mit der New Yorker Feuerspuckerin Young M.A, »JackBoy« und Travis-Zögling Don Toliver und dem jüngst verstorbenen Juice WRLD, also drei Rap-Acts, die bei Eminems Durchbruch zum Weltstar noch im Grundschulalter gewesen sind. Auf »Yah Yah«, einer aggressiven HipHop-Hommage inklusive »Woo Hah!! Got You All in Check«-Flip, versammelt Em dann zusätzlich mit Q-Tip und Black Thought zwei der besten Rapper ihrer Generation und dazu auch Anderson .Paak, der im letzten Jahr »Oxnard« präsentierte.

Musikalisch wandelt »Music To Be Murdered By« in gewohnten Eminem-Gefilden aus Sing-Sang-Hooks und Hochgeschwindigkeitsflows, die im Hause Shady Records weiterhin vor allem auf poppig-pathetischen Stadion-Beats ihre Wirkungskraft erzielen. Mit instrumentaler Beihilfe von u.a. Dr. Dre, The Alchemist, Fred Again, Dem Jointz oder Ricky Racks gelingt Slim Shady hier dennoch ein musikalisches Make-Over, das die gewohnte Shady-Marschroute zwar nicht grundlegend ändern, doch behutsame zu erweitern weiß. Basement-Bap, Trip-Trap, Weirdo-Rap, Eminem balanciert hier durch quasi heimische Soundkulissen, addiert die Entwicklungen der letzten Jahre aber in seinen Sound. Allerdings bleibt die Frage, wessen eingangs erwähnte Beerdigung das hier sein soll, bei den zahlreichen Disses (u.a. die Kollegen des US-amerikanischen Rolling Stone) weiterhin ungeklärt.

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb weniger Jahre, dass Marshall aus dem gefühlten Nichts einen Vollzeit-Release vorlegt. Nach dem Rundumschlag »Kamikaze« aus 2018 handelt es sich bei »Music To Be Murdered By« um das elftes Studioalbum des 47-Jährigen.

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