Mit einer monatelangen Promophase und dem ein oder anderen Kaytranada-Feature hat Mick Jenkins sein zweites Album bereits angekündigt, jetzt ist »Pieces Of A Man« endlich da. Nachdem Chicago’s Finest uns auf früheren Werken bereits nahegelegt hat, mehr Wasser zu trinken und mehr Liebe zu spreaden, dreht sich auf dem Nachfolger von »The Healing Component« alles um’s komplexe Thema Identität, wie Mick schon im Intro andeutet: »We’ve been breaking bread over thoughts concerning the man, from place to place with face to face conversation, which can be an easy thing to lose sight of in the light of this digital age.«
Auf ausgeklügelten Neo-Soul-Produktionen, die neben Kaytranada unter anderem den talentierten Händen des Jazz-Quartetts BadBadNotGood entstammen, ergründet der 27-Jährige die Tiefen seiner Persönlichkeit, unterstützt von Künstlern wie Ghostface Killah, Mikahl Anthony und Corinne Bailey Rae. Mit gewohnt smoothem Flow und überragendem Wortspiel droppt Mick das Knowledge wie eh und je – was in Zeiten, in denen aus Übersee überwiegend in Drogengeschwader getränktes 808-Geballer zu uns rüberschwappt, die Herzen der Conscious-Rap-Fraktion höher schlagen lassen sollte.