Mit seinen Beat-Spuren für Johnny Rakete, Edgar Wasser, Marz, LUX, Veedel Kaztro und anderen, hat sich Meister Lampe in den vergangenen Jahren einige Sporen im deutschen Rap-Untergrund verdient. Das Debüt-Album »Orb« stellt den Schweizer Produzenten nun auch als Solo-Künstler vor, der mit der heute erscheinenden Instrumental-LP durch die Untiefen der Sound-Wissenschaft watet: orchestrale Soul-Samples treffen auf Handclapping-Breaks, geschmeidige Synthie-Synkopen küssen minimalistische Digital-Drums. Getränkt in feingeistigen Arrangements, die Vocal-Schnipsel und melodische Geistesbiltze einstreuen wie Reiskörner bei Hochzeitsfeiern, bestechen die neun Rap-Ohne-Rap-Songs in einem Enthusiasmus für die Kunstform.
B-Boy-Stance im Drumcomputer
Bestes Beispiel ist die Vorab-Single »Can’t Take It No More«, deren organischer Neo-Boombap visuell durch eine aberwitzige B-Boy- bzw. Fly-Girl-Performance auf einem Basketball-Court untermalt wird und sich damit schon mal anschickt, der Soundtrack für die kommende Freiplatz-Saison zu werden. Alley oop!
Das Album »Orb« ist heute erschienen.