Eenie-Meenie! Wie entsteht eigentlich der charakteristische Marsimoto-Sound? Ausrangierte Quasimoto-Beatskizzen, gestohlen aus Madlibs geheimen Archiven? Natürlich nicht. Von Beginn an war die Vorlage für das Marteria-Alter-Ego bloß ein Quell der Inspiration. Die Ausdrucksweise des Marsianers aus Green Berlin ist längst eine ganz eigene. Dass die so außerirdische gut klingende Soundästhetik oftmals auf sehr greifbaren Ideen fußt, zeigte uns jüngst Produzent BenDMA. Als Neuling im Green-Berlin-Kollektiv ging es für Ben Anfang des Jahres ins Produktions-Bootcamp nach Jamaika. Als Teil einer illustren Runde, bestehend aus Kid Simius, Dead Rabbit, K-Paul, Nobody’s Face und The Krauts, wurde über Wochen an »Ring der Nebelungen« gewerkelt. Als einer der Mittäter am vierten Marsi-Album ging BenDMA nun mit JUICE ins Studio und erklärte anhand seiner äußerst mobilen DAW, auf welch reduzierte Weise er in der Karibik produzierte: Ableton, ein iPad, Kopfhörer, einen Controller, die passende Soundkarte und eine sturzsichere externe Festplatte – mehr brauchte der Absolvent des Studiengangs Audio Production am SAE Institute Berlin nicht.
Dass die Idee stets im Vordergrund steht und die richtige Song-Atmosphäre auch zwischen Pool und Bar erzeugt werden kann, dürfte hiermit klar sein. Und auch die imaginäre Lanze für iPad-Produzenten sei hiermit gebrochen. Wenn euch Layering, Attack und Quantisierung keine Fremdbegriffe sind, dann bekommt ihr hier eine seltene Gelegenheit, on screen den Arbeitsverlauf am Beispiel »Trippin« nachzuvollziehen. Relax and take notes! Den zweiten Teil des Tutorials gibt’s noch diese Woche auf JUICE TV.