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JUICE CD #111 Instrumental Edition

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HipHop war ursprünglich mal ein instrumentales Phänomen. Als Kool DJ Herc und seine Nachahmer Anfang der Siebziger damit begannen, bestimmte Passagen auf ihren Lieblingsplatten zu loopen, waren die MCs noch ein paar Clowns in albernen Disco-Anzügen, die das Publikum zum Tanzen animieren sollten. 20 Jahre später war diese Rollenverteilung freilich Geschichte und der DJ zum Bühnenstatisten und Start-Stop-Knopfdrücker degradiert, während sich der MC zum eigentlichen Star der Kultur gemausert hatte. Doch Anfang der Neunziger begannen DJs, Soundtüftler und Produzenten, abseits des Rap-Mainstreams ihr ganz eigenes Genre zu erfinden, in dem MCs keine Rolle spielten, weil nur der Beat zählte. Von den ersten abstrakten Beben in Bristol, Paris, London, New York und San Francisco, einmal um die Welt. In JUICE #143 haben wir die 20 besten instrumentalen HipHop-Alben der letzten 20 Jahre zusammengestellt.

Parallel dazu liefert die 111. JUICE CD eine Übersicht der hiesigen Produzentenlandschaft. Zusammegestellt und gemixt wurde die JUICE CD #111 von Blumentopfs Sepalot. Dafür haben uns 17 Produzenten aus Deutschland und Österreich exklusive Beats geschraubt. Qualität war dabei das Ziel. Und Qualität haben wir bekommen. Von Großkalibern wie Crada, Shuko oder Farhot, den BoomBap-Chefs Snowgoons, den Meistern aus der Hi-Hat-Club-Beletage wie Dexter, Fid Mella und Brenk Sinatra, dem Green Berliner Dead Rabbit, hiesigen Chartstürmern wie den Beatgees, Steddy und DJ Stickle, Drum-Capos wie Morlockko Plus, den Bounce Brothas und Ghanaian Stallion sowie hochtalentierten Newcomern wie Kev.

Eigentlich hatten wir auch geplant Massivs Haus- und Hofproduzent Abaz auf die JUICE CD zu packen. Leider legt Abaz sein Hauptaugenmerk auf pumpende Beat-Bretter, die sich einem internationalen Vergleich nicht scheuen brauchen, und vergisst dabei auch mal eine Deadline. So konnten wir seine zwei Beiträge »Reunion« und »Leise« leider nicht mehr auf die JUICE CD pressen. Abaz war aber so nett und hat seine Beiträge auf seinen YouTube-Kanal geladen.

Abaz »Reunion«

Abaz »Leise«

Tracklist JUICE CD #111 (Instrumental Edition)

01 Crada »Imagine/Stay«
02 Dexter »Steinway Dynamics/Clouds Of Zero«
03 Dead Rabbit »Deady ohne Plan/Verrückt nach Mary Jane«
04 Farhot »kifffffff«
05 Sepalot »Give Up/Return And Return«
06 Snowgoons »Boxcutter/Black Woods«
07 Shuko »Knight War/Zeitreise«
08 Morlockko Plus »mig29/Parabolspiegel«
09 Beatgees »Blues Lemming/Lipton Sparkling«
10 Fid Mella/Brenk Sinatra »Furios Drama/ROCCJUICE«
11 Steddy/DJ Stickle »Red Basket/Dive II«
12 Kev »Frühling/Mutantenlevel«
13 Ghanaian Stallion »Untitled/Sickshit«
14 Bounce Brothas »Search & Destroy/Geistermäßig«
15 V. Raeter »GhostShell feat. Anthony Drawn/Hologram«

Die JUICE CD #111 (Instrumental Edition) ist in JUICE-Ausgabe #143 (Juni 2012) enthalten, die ab dem 11.05. bundesweit für 5,00 EUR im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.

ERRATUM: Leider ist uns bei der Tracklist im Heft ein Fehler unterlaufen. Bei dem 11. Track wurde die Reihenfolge vertauscht. Der erste Beat ist von Steddy und trägt den Titel »Red Basket«, der zweite Beat ist von DJ Stickle und hat den Titel »Dive II«. Wir bitten dies zu entschuldigen.

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