Alltagssexismus und Deutschrap – da haben sich zwei gefunden. Nicht nur, dass männliche deutsche Rapper immer wieder mit Ignoranz und wenig Manieren darüber referieren, was sie mit Müttern und Schwestern ihrer (imaginären) Gegner zu tun gedenken. Fast noch schlimmer sind hiesige Rapfans. Denn egal ob Schwester S., Kitty Kat, Schwesta Ewa, Haiyti oder Shirin David: Wann immer eine selbstbewusste Frau die Bildfläche betritt, hagelt es misogynen Hass. Totschlagargument aller raphörenden Frauenhasser: Das weibliche Geschlecht wäre eh nicht zum Rappen geboren.
Ein Lied davon singen können dürfte auch Haiyti: Seit der Hamburgerin vor rund vier Jahren zum ersten Mal größere Aufmerksamkeit zuteil wurde, stoßen sich Scheuklappen-Heads an ihrer Herangehensweise. Zu viel Autotune, zu viele Adlibs, zu viel Gekrächze – wer Rap nach klassischer Machart bevorzugt, der fand bei Haiyti Kritikpunkte noch und nöcher. Ungeachtet davon schnappte sich Robbery zuerst einen Platz auf unserem »Deutschraps Zukunft«-Cover und anschließend das Solocover anlässlich ihres großen Majordebüts »Montenegro Zero«. Anderthalb Jahre nach dem Ausflug zu Universal ist Haiyti weiterhin umtriebig wie eh und ballert nun, wie man das heute eben so macht, wochenweise Singles in den digitalen Orbit. Ihre aktuelle Auskopplung »Barkash« ist dabei eine Lehrstunde in Sachen Flows und beweist, wie akribisch die Rapperin ihr Handwerk studiert hat. Wer jetzt noch hatet, hat den Schuss nicht gehört.
Kompletter Mist .
Du hast den Schuss einfach nicht gehört. Üb konstruktive Kritik aus und hate nicht.