Lakmann One – Aus dem Schoß der Psychose // Review

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(eartouch Entertainment)

Wertung: Dreieinhalb Kronen

Lakmann. Ist. Untergrund. So untergrund, dass er back ist – kurz vor der Vierzig. So unter­grund, dass er aufs Produkt im wahrsten Sinne des Wortes scheißt, verkündete er den anstehenden Release doch in einem Youtube-Video mit heruntergelassenen Hosen vom Klo aus. So untergrund, dass er lange auf ein Album gewartet hat, das von ihm ist, obwohl er irgendwann gewusst hat, dass seine Musik keinen mehr juckt. So untergrund, dass ihn selbst die Sonne nicht mehr blenden kann, wie er auf dem Track »Family First« erzählt, auf dem er mit dem Ruhrpott-Aktionär Aphroe einen der besten Rapper des Landes featuret. So untergrund, dass er teilweise nicht bloß Acapellas samplet, sondern gleich ganze Auszüge aus Tracks und einen Fick darauf gibt, ob sich die überlappenden Beats dabei gegenseitig aus der Spur werfen – wie auf »Fast vergessen«, auf dem Laki zudem mit seinem alten C&J-Homie Flipstar abteamt, der schlichtweg King ist. So untergrund, dass er den Titel des Most Improved Players für sich in Anspruch nimmt, obwohl sich alles, was er anfasst, nicht in Gold, sondern in Asche verwandelt. So untergrund, als wäre er Untermensch, dessen Hände vom Mittelfingerschwenken schon ganz steif sind. So untergrund, dass selbst sein Label zu ihm sagt, er sei scheiße, sein Manager ihn für eine Witzfigur halte und er keinen Plan vom neusten Gangster-Slang habe. So untergrund, dass er daher gar keinen Manager braucht. So untergrund, dass er auf Stolz, Ehre und alle anderen scheißt. So untergrund, dass er sich mit dir nach der Party gerne auf der Kloppe­wiese trifft und seine Sorgen wie weggeblasen sind, wenn er danach deine Perle besucht. So untergrund, dass es niemanden gibt, der in seiner Hook singt und er nicht doubltetime rappt, weil er genug Zeit hat. So untergrund, dass er von deinen Doubletime-Parts wiederum abgeturnt ist und stattdessen lieber zu Hause feestylet. So untergrund, dass er all die anderen Rapper »Runter von seinem Thron« schickt und eine Krone trägt, auch wenn diese aus Dornen ist. So untergrund, dass er sich nie ändert. Lakmann. Ist. Untergrund.

1 Kommentar

  1. Was für ein lächerlicher Beitrag über ein bombastisches Album. Ist das ihr Ernst? Genau wegen dieser Art der indifferenten Betrachtungsweise kann ein Lakmann One von seiner Kunst nicht leben. Ihr Beitrag ist selbstverliebt und ohne jegliche Aussage.

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