Kollegah – Nero // Video

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Was man am Wochenende gelernt hat: Kollegah will unfickbar sein und ist ein Fan der römischen Antike oder zumindest von dessen Symbolik und Vokabular. Er steht auf Heldensagen und Erzählungen von starken, unnahbaren Männern. »Imperator« wird das kommende Album heißen und ist der Titel für die Obefeldherrn im antiken Rom und gleichzeitig nicht nur bei »Star Wars« eine Herrscher-Bezeichnung. Auch der römische Kaiser Nero, nach dem Kollegahs neue Single benannt ist, war ein waschechter Imperator. Auf der Single vergleicht sich Kollegah mit dem im ersten Jahrhundert nach Christi regierenden Kaiser, der vor allem durch seine Brutalität und Unberechenbarkeit bekannt wurde, für die Entwicklung Roms aber relativ unbedeutend war. Historisch gesehen ist Nero ein Loser. Der epochale Beat mit den beißenden Synthies, der so ähnlich schon auf einigen Alben des selbsternannten Bosses aller Bosse zu hören war ist wie immer Grundlage für ausgeklügelte Reimketten Kollegahs. Todbringende Schrotflinten ballern durch die Gegend und sollen neben Luxusschuhen von Marken, die der gemeine Pöbel natürlich nicht kennt, die eigene Unfickbarkeit demonstrieren. Unfickbar wie Nero also, der seine Mutter tötete, einen Massenmord an Christen beging, seiner schwangeren Geliebten einen tödlichen Bauchtritt verpasste und schließlich durch Selbstmord starb. Ob das eine würdige Identifikationsfigur ist? Vielleicht sind Mafiapaten und CO. für Kollegah mittlerweile einfach durchgespielt. Und irgendjemand muss ja als Vergleichspunkt für die eigne Bosshaftigkeit herhalten. Immerhin hat Nero mal an olympischen Wettkämpfen teilgenommen.

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