JPD stellt sich in »Striche« seinen Süchten // Exklusive Videopremiere

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JPD war bis vor kurzer Zeit noch als Julian Philipp David unterwegs und bei einem Major Label gesignt. Doch die Abläufe engten ihn zu sehr ein. Seine musikalische Weiterentwicklung setzt er jetzt mit kurzem Namen und selbstbestimmt um. Seine neue Single »Striche« ist der Startschuss dafür und heute feiert bei uns exklusive Videopremiere.

Auch wenn der Name nur eine Abkürzung ist, ist er für JPD ein wichtiger Schritt, um zu zeigen, dass seine neue Musik anders wird. »Mittlerweile bin ich wieder auf dem Trip, dass ich alles selber mache«, sagt er dazu. Aus marketingtechnischer Sicht bringt das Schwierigkeiten, wie einen Neustart bei Spotify, mit sich, trotzdem ist JPD die künstlerische Freiheit wichtiger. »Das Gute ist, dass ich diese Entscheidung bei einem Majorlabel nie durchbekommen hätte. Die hätten sich alle an den Kopf gefasst und gesagt ‚Vergiss es‘.«

Diese Freiheit nutzt er dafür, seine Songs nur nach den Maßstäben zu gestalten, die er für richtig hält. »Am Ende war es so, dass ich Songs vorspielen und direkt verteidigen musste. Man schreibt, nimmt auf, produziert und kommt dann direkt in die Situation, dass man kreative Entscheidungen verteidigen muss. Das passt einfach nicht zu meiner Arbeitsweise. Ich bin zu sehr Sturkopf, als dass ich zu Vorschlägen von irgendeinem A&R oder Manager ‚Ja und Amen‘ sagen könnte.«

»Ich rappe, wenn ich mehr zu sagen habe und es fühle.«

Seine eigene Arbeitsweise drückt sich dadurch aus, dass Elemente aus Rap und Pop gleichermaßen zur Geltung kommen, ohne sich dabei auf eine bestimmte Richtung festzulegen. JPD hat bereits in seiner Jugend gerappt, doch als später die Liebe für Gesang und Melodien dazukam, waren die Genregrenzen gesprengt. »Ich rappe, wenn ich mehr zu sagen habe und es fühle. Ich singe, wenn ich eine geile Melodie habe. Ich bin da sehr bauchgesteuert«, fasst es der Wahl-Leipziger zusammen. Das kommende Album vereint die beiden Welten und bietet so eine große Variabilität. »Von gesungenen Balladen bis zu ‚Striche‘, der ziemlich raplastig ist, ist die ganze Palette drauf.«

Auf »Striche« setzt sich JPD mit seinen Süchten auseinander. Das Video ist düster gehalten und zeigt ihn unter Wasser, während er gegen das Ertrinken kämpft. »Ich habe im Laufe des Erwachsenwerdens gemerkt, dass ich suchtaffin bin. Es gibt viele Dinge, die mich schnell in Abhängigkeit bringen. Jeder, der schonmal abhängig von etwas war, der merkt, wie da ein Teil übernimmt, der nicht dein wirklicher Wille ist.« Es ist ein Kampf gegen sich selbst, bei dem JPD für jeden Tag, an dem er nicht nachgegeben hat, einen Strich an die Wand malt. Die Idee entstand, als er mit dem Rauchen aufhören wollte, der Song ist aber nicht nur darauf zu beziehen, »sondern eine Metapher für das Bestärken von sich selbst.« Mehr Einblicke in die Emotionswelt des Rappers gibt es auf seinem kommenden Album »Auf den großen Knall«, das am 22.11 erscheint, zu hören.

Text: David Regner
Foto: Marco Sensche

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